POL-CUX, Gedenkmarsch

Cuxhaven - Lüneburg / Oldenburg / Bremen - 28. April 2025

28.04.2025 - 19:51:54

Gedenkmarsch von Bremen-Farge nach Sandbostel: 3.000 Teilnehmende erinnern an Todesmarsch 1945 (Fotos im Anhang)

3.000 Teilnehmende* konnte der viertägige Gedenkmarsch vom Denkort Bunker Valentin zur Gedenkstätte Lager Sandbostel verzeichnen, darunter auch die Niedersächsische Innenministern Daniela Behrens, der Zeitzeuge Johann Dücker und Angehörige von KZ-Häftlingen wie die eigens dafür aus Australien angereiste Ilana McCorquodale. Sie alle erinnerten unter dem Motto "Steps to remember" an den sogenannten Todesmarsch der Zwangsarbeiter in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, als die SS die Konzentrations- und Vernichtungslager angesichts der heranrückenden Alliierten nach und nach auflöste.

"Wir freuen uns sehr und sind tief beeindruckt, dass so viele Menschen ein kraftvolles Zeichen für eine aktive Erinnerungskultur an die schrecklichen Ereignisse, direkt vor der Haustür' gesetzt haben", resümiert Antje Schlichtmann, Leitende Polizeidirektorin von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, die den Gedenkmarsch maßgeblich mitorganisiert hat. "Gemeinsam haben wir auf dem viertägigen Marsch neue Erinnerungen geschaffen und so dem Vergessen Einhalt geboten."

Begrüßung mit knapp 1.000 Teilnehmenden

Gleich zum Auftakt des Gedenkmarsches am Donnerstag, den 24.04.2025, am Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge kamen knapp 1.000 Menschen trotz Nieselregen. Nach der Begrüßung durch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte machten sich mehr als 800 Teilnehmende auf den Weg Richtung Hagen im Bremischen, darunter viele Schulkassen sowie eine Gruppe mit Schülerinnen und Schülern aus Frankreich.

Niedersächsische Innenministerin bei zweiter Etappe dabei

Die Schirmherrin des Gedenkmarsches, die Niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens, marschierte am Freitag, den 25.04.2025, gemeinsam mit rund 600 Teilnehmenden von Bokel bis Beverstedt eine Teilstrecke mit. Dabei nahm sie sich viel Zeit für Gespräche mit den Teilnehmenden. Unterwegs stand auch ein Besuch der Gedenkstele in Stubben auf dem Programm, wo Schülerinnen und Schüler eine kurze Lesung hielten.

Steleneinweihung mit Zeitzeuge Johann Dücker

Insgesamt wurden auf der Strecke drei Stelen zur dauerhaften Erinnerung an die Todesmärsche eingeweiht. Damit erinnern nun insgesamt 13 Stellen an den Todesmarsch von 1945. Am Samstag, den 26.04.2025, begleitete die Steleneinweihung auf dem Friedhof Volkmarst der Zeitzeuge Johann Dücker. Er berichtete eindrücklich, wie er als 9-Jähirger die Todesmärsche an seinem Elternhaus in Volkmarst vorbeiziehen sah. Er erlebte auch, wie zwei Häftlinge bei einem Fluchtversuch von Wachmännern erschossen und auf einem Acker verscharrt wurden. Mit seinen Erzählungen schuf er für alle Gedenkenden einen unvergesslichen Moment des Erinnerns.

Abschlussveranstaltung in der Gedenkstätte Lager Sandbostel

Den vierten Streckenabschnitt am Sonntag, den 27.04.2025, liefen bis zu 345 Teilnehmende bis zur Gedenkstätte Lager Sandbostel. Dort fand am Nachmittag die Abschlussveranstaltung mit zahlreichen geladenen Gästen und unter musikalischer Begleitung des Holzbläserensembles des Polizeiorchesters Niedersachsen statt. Grußworte hielten unter anderem Marco Prietz, Landrat des Landkreises Rotenburg (Wümme) und Thomas Ring, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg. Beide betonten, dass der Gedenkmarsch Menschen über Institutionen und Landkreisgrenzen hinweg zusammengebracht habe, um gemeinsam aus der Geschichte zu lernen. Wie wichtig es gerade im Kontext aktueller Entwicklungen ist, die Demokratie zu schützen auch seitens der Polizei, betonte Dr. Dirk Götting, Leiter der Forschungsstelle für Polizei- und Demokratiegeschichte der Polizeiakademie Niedersachsen, in seinem Fachvortrag "Polizeischutz für die Demokratie." Auch dazu hat der Gedenkmarsch 2025 seinen Beitrag geleistet. Denn gemeinsam haben Zivilgesellschaft und Polizei ein klares Zeichen gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus gesetzt.

Alle Informationen zum Gedenkmarsch 2025 sind auf der Homepage zu finden unter www.geschichte-erlaufen.de.

Eindrücke von den vier Etappen, dem Rahmenprogramm sowie der Abschlussveranstaltung gibt es auf dem Instagram-Kanal: geschichte.erlaufen

Der Gedenkmarsch 2025 ist eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, der Stiftung Lager Sandbostel, der Internationalen Friedensschule Bremen, der Berufsbildenden Schulen Osterholz sowie der Polizeien und Gemeinden, die sich an der "Todesmarschroute" befinden. Zusammen mit weiteren Vereinen und Institutionen wie dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz sowie zahlreichen Sponsoren organisierten sie den Gedenkmarsch.

*Teilnehmende des Marsches sowie des Rahmenprogramms

Rückfragen an:

E-Mail: gedenkmarsch2025@pi-ver.polizei.niedersachsen.de

Informationen zu den Personen auf den Bildern:

3. Bild

Personen v.l. Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Guido Dieckmann, Bürgermeister Beverstedt, Michael Hasselmann, Leiter Polizeiinspektion Cuxhaven, Thomas Ring, Polizeipräsident PD Lüneburg, Thorsten Krüger, Landrat für den Landkreis Cuxhaven, Daniela Behrens, Niedersächsische Innenministerin Antje Schlichtmann, Leiterin Polizeiinspektion Verden/Osterholz Andreas Sagehorn, Polizeipräsident PD Oldenburg, Christoph Schröder, BBS Osterholz, Holger Draber, Brigadegeneral der Logistikschule der Bundeswehr

4. Bild

Personen v.l. Thomas Busch, Bürgermeister Basdahl Johann Dücker, Zeitzeuge

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