Deutschland, Finanzen

Wofür Städte und Gemeinden Geld ausgeben, hat sich in den letzten Jahren deutlich verschoben.

24.10.2025 - 00:05:11

Studie: Kommunen geben jeden dritten Euro für Soziales aus. Oft liege das an Bund und Ländern, meint das IW in Köln - und regt Konsequenzen an.

Städte und Gemeinden in Deutschland stecken mehr als jeden dritten Euro aus ihren Budgets in Soziales und Jugendarbeit. Damit stieg der Ausgabenanteil in diesem Bereich einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) zufolge seit 1992 um die Hälfte. Vor allem die Ausgaben für Sozialhilfe und Kinderbetreuung nahmen zu. Zuerst berichtete über die Zahlen die «Rheinische Post».

Die Zusammensetzung der kommunalen Ausgaben habe sich in den vergangenen 30 Jahren beträchtlich verschoben, schreiben die Autoren der Studie. Dabei werde ein großer Teil der kommunalen Ausgaben durch politische Entscheidungen von höherer Ebene bestimmt - sei also Ergebnis politischer Prioritätensetzung in Land oder Bund und solle auch von diesen Ebenen ausfinanziert werden. 

Auch die Ausgaben für die zentrale Verwaltung kletterten seit 1992 deutlich um rund die Hälfte auf heute 21 Prozent des Gesamthaushalts, heißt es in der Studie des arbeitgebernahen Instituts. Rückläufig waren demnach die Ausgaben für Straßenbau, Abwasser- und Müllentsorgung. Das deute darauf hin, dass den Kommunen überwälzte Aufgaben wie etwa der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung anstelle anderer Aufgaben wie Straßenbau getreten seien. 

«Für ein Ende der kommunalen Finanzkrise bedarf es ausfinanzierter Leistungen für Soziales und Jugend sowie einer Eindämmung der Verwaltungsaufgaben», folgern die Autoren. Es müsse geprüft werden, ob die Kommunen ausreichend Geld zur Deckung ihrer Soziallasten bekämen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Merz wirbt für «neuen Konsens der Generationen». In der Generaldebatte redet er gegen den Abwärtstrend an. Miserable Umfragewerte und Rentenrebellion in den eigenen Reihen: Der Kanzler ist sieben Monate nach Amtsantritt massiv unter Druck. (Politik, 26.11.2025 - 10:33) weiterlesen...

EU-Topjob mit Kanzlergehalt: CDU-Mann für Posten bestätigt. Nicht alle sind zufrieden mit dem Kandidaten. Ein deutscher Europaabgeordneter soll einen der am höchsten dotierten EU-Posten bekommen: Als Rechnungsprüfer winken ihm mindestens 27.000 Euro pro Monat. (Ausland, 25.11.2025 - 13:31) weiterlesen...

Kanzlergehalt: CDU-Mann Caspary für Topjob der EU bestätigt. Nicht alle sind zufrieden mit dem Kandidaten. Ein deutscher Europaabgeordneter soll einen der am höchsten dotierten EU-Posten bekommen: Als Rechnungsprüfer winken ihm mindestens 27.000 Euro pro Monat. (Ausland, 25.11.2025 - 13:20) weiterlesen...

Klingbeil: Haushalt 2026 war nur das Warm-Up. Die Opposition hält ihn für Etikettenschwindel. Der Finanzminister dagegen blickt schon viel weiter in die Zukunft. Ende der Woche stimmt der Bundestag über den Haushalt 2026 ab. (Politik, 25.11.2025 - 11:43) weiterlesen...

Wie viel und wofür? Der Haushalt 2026 im Bundestag. Mit neuen Schulden, die nur während der Corona-Pandemie höher waren. Vier Tage Debatte, dann die endgültige Abstimmung: Der Bundestag entscheidet über den Etat für 2026. (Politik, 25.11.2025 - 04:00) weiterlesen...

Mieten im Frankfurter Bankenviertel steigen auf Rekordniveau. Zugleich zahlen Banken hohe Mieten für Luxusbüros, um Mitarbeiter zu locken. Ein Ende der großen Kluft ist nicht in Sicht. Im Zuge von Homeoffice stehen in Frankfurt massig Büros leer. (Wirtschaft, 23.11.2025 - 06:00) weiterlesen...