Interview, Soziales

VdK-Präsidentin Bentele: Ehrenamtliche erfahren nicht genug Anerkennung

24.11.2025 - 08:00:05

VdK-Präsidentin Bentele: Ehrenamtliche erfahren nicht genug Anerkennung. Baierbrunn - Das Ehrenamt muss ins Grundgesetz, fordert der Sozialverband VdK. Präsidentin Verena Bentele erklärt, warum sie das für wichtig hält.

Er unterstützt seine Mitglieder etwa bei Fragen zu Krankenkassen, zur Pflegeversicherung oder zur Rente - der VdK. Doch ohne Ehrenamtliche gäbe es Deutschlands größten Sozialverband gar nicht, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Weil das Ehrenamt für eine starke Zivilgesellschaft so eine wichtige Rolle spielt, ehrt der VdK in diesem Jahr seine 60.000 freiwillig Engagierten mit der Kampagne "Alles geht zusammen". Im Interview mit dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" spricht Verena Bentele auch darüber, wie man vom eigenen Engagement profitieren kann.

Ein klares politisches Signal für das Ehrenamt

Eine zentrale Forderung des VdK im Rahmen der Kampagne ist es, das Ehrenamt ins Grundgesetz aufzunehmen. "Ehrenamtliche werden immer gesucht, sie leisten wertvolle Arbeit, erfahren aber nicht die Anerkennung, die sie verdienen", betont Verena Bentele. "Eine Verankerung des Ehrenamtes als Staatsziel im Grundgesetz könnte zu einer grundlegenden Verbesserung der Wahrnehmung und der Rahmenbedingungen führen." Dies wäre nicht nur ein klares politisches Signal, so die VdK-Präsidentin, Ehrenamtliche könnten so auch besser qualifiziert und rechtlich wirksamer unterstützt werden.

Was die Politik nach Benteles Ansicht noch tun könnte: Bisher gibt es nicht in allen Bundesländern eine gesetzliche Regelung für das Gewähren von Bildungszeit - also bezahlte Freistellung für Fortbildungen. "Dabei wäre eine gesetzlich verankerte Bildungszeit eine tolle Möglichkeit, sich für ehrenamtliche Aufgaben weiterzubilden", so die Vorsitzende des Sozialverbands. "Derzeit erfolgt diese Weiterbildung für viele Interessierte ausschließlich im Rahmen ihres regulären Urlaubs." Auch für eine Ehrenamtskarte in allen Bundesländern, mit der ehrenamtlich Engagierte als Dankeschön Vergünstigungen beispielsweise in Museen oder Schwimmbädern erhalten, setzt sich der VdK ein.

Doch woran liegt es, dass es aktuell eher zu wenig Ehrenamtliche gibt? Als Grund vermutet Bentele, dass viele Menschen heute zeitlich stark eingebunden sind. "Insbesondere Frauen übernehmen neben ihrer beruflichen Tätigkeit häufig verstärkt Aufgaben in der Kindererziehung oder etwa in der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger." Zeitgleich stelle sich die Frage, inwieweit in der Bevölkerung der Wert des Ehrenamtes bewusst ist. "Mir wurde schon als Kind von meinen Eltern und meiner Großmutter vorgelebt, dass Ehrenamt selbstverständlich dazugehört. Und dass man als aktives Mitglied der Gesellschaft Verantwortung nicht allein dem Staat überlassen kann", so die VdK-Präsidentin gegenüber der "Apotheken Umschau".

Viele Ehrenamtliche berichten, dass sie selbst vom Engagement profitieren. Bentele bestätigt das: "Man lernt nicht nur neue Menschen, Situationen und Herausforderungen kennen, sondern entdeckt und schätzt auch Fähigkeiten an sich, die man bislang noch nicht wahrgenommen hat." Vielleicht weiß man vorher nicht, dass man Talent für Planung oder Moderation besitzt, bis man es plötzlich durch ein Ehrenamt entdeckt. "Ein Ehrenamtlicher Ende 50 bei uns im VdK erzählte, er fühle sich durch sein Engagement wieder jung, weil er nun wieder so aktiv und involviert ist", berichtet Verena Bentele.

Das vollständige Interview mit VdK-Präsidentin Verena Bentele lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Apotheken Umschau" oder unter www.a-u.de.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 11B/2025 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook, Instagram und YouTube.

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