ROUNDUP, Angespannte

Überflutete Straßen, gesperrte Bahnstrecken und Suche nach Vermissten - die Hochwasserlage in Bayern bleibt trotz erster Entspannungssignale aus einigen Landesteilen angespannt.

05.06.2024 - 13:28:57

Angespannte Hochwasserlage in Bayern - der Südwesten räumt auf

Vor allem im Osten Bayerns entlang der Donau sind die Pegelstände am Mittwoch trotz erster, leichter Rückgänge weiter auf hohem Niveau. Baden-Württemberg geht hingegen langsam in den Normalzustand über - hier laufen seit Dienstag Aufräumarbeiten. In den vergangenen Tagen war an mehreren Orten in Süddeutschland so viel Regen gefallen wie nur alle 50 bis 100 Jahre.

Eine neue Unwetterfront sehen die Meteorologen zwar nicht auf Deutschland zukommen, aber es gibt auch keine richtige Entwarnung beim Hochwasser: Im Süden kann es weiter Starkregen geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch vorhersagte. Der große Regen sei aber vorbei, sagte ein DWD-Meteorologe.

Teils höchste Hochwassermeldestufe entlang der Donau

Im oberpfälzischen Regensburg mussten Bewohner am Dienstagabend etwa 30 Häuser räumen, weil der Untergrund wegen des hohen Grundwassers immer weicher wurde. Weiter flussabwärts im niederbayerischen Passau gingen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück - allerdings ebenfalls auf hohem Niveau.

Auch wenn sich der Scheitel der Hochwasserwelle weiter flussabwärts gen Österreich verlagerte, meldeten sämtliche Messstellen entlang der Donau zwischen dem schwäbischen Donauwörth und Passau am Mittwoch weiter Pegelstände im Bereich der Meldestufe vier - der höchsten Hochwassermeldestufe.

Im baden-württembergischen Meckenbeuren unweit des Bodensees laufen die Aufräumarbeiten seit eineinhalb Tagen. Der Unterricht in einer gefluteten Schule im Ortsteil Kehlen solle am Donnerstag wieder losgehen, sagte eine Gemeindesprecherin. Fast 30 Millionen Liter Wasser seien von einem Sportplatz gepumpt worden. Der Pegelstand am Bodensee ist leicht erhöht, beeinträchtigt den Angaben eines Sprechers nach aber kaum die Passagierschifffahrt.

Klimaschützer bescheinigen der Bundesregierung angesichts der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland mangelnden Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe nun zum vierten Mal in diesem Jahr ein Hochwassergebiet besucht, sagte Luisa Neubauer von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Diese Besuche sind nichts anderes als Symbolpolitik mit bitterem Nachgeschmack, solange Olaf Scholz seine Randbemerkungen zur Klimakrise auf dem Nachhauseweg schon wieder vergisst (...)."

@ dpa.de