Schon seit längerem ist nur noch eine Minderheit der Deutschen Mitglied in einer der beiden großen Kirchen.
27.03.2025 - 12:41:23Erstmals weniger als 20 Millionen Katholiken in Deutschland. Jetzt ist die Zahl der Katholiken erstmals unter eine markante Marke gefallen.
Die Zahl der Katholiken in Deutschland ist 2024 erstmals unter die Marke von 20 Millionen gefallen. Nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn machen die Katholiken jetzt noch 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Die Zahl der Kirchenmitglieder habe im vergangenen Jahr bei 19.769.237 gelegen, teilte die Bischofskonferenz mit. Die Zahl der Kirchenaustritte lag demnach bei 321.611 und damit niedriger als im Vorjahr: 2023 hatten 402.694 Katholiken der Kirche den Rücken gekehrt.
Eine weitere auffällige Entwicklung: Das Erzbistum Köln von Kardinal Rainer Maria Woelki ist nicht mehr das mitgliederstärkste Bistum in Deutschland, sondern fiel hinter das Bistum Münster zurück. Das Erzbistum Köln hat der Statistik zufolge nun noch 1,627 Millionen Mitglieder, Münster kommt auf 1,630 Millionen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, teilte dazu mit, die Kirche dürfe vor den Zahlen nicht die Augen verschließen. «Sie fordern uns heraus, neu zu fragen: Für wen sind wir als Kirche da?», schrieb Bätzing auf der Website seines Limburger Bistums. «Deshalb braucht es neue Wege, mutige Schritte und vor allem den festen Willen, sich an der Wirklichkeit zu orientieren», so Bätzing. Menschen hätten nach wie vor hohe Erwartungen an die Kirche – besonders in den Bereichen Bildung, Erziehung und soziale Verantwortung. Diese Erwartungen müssten bei knapper werdenden Ressourcen handlungsleitend sein. «Es gilt, Zukunftsfelder zu identifizieren, die nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen sind – besonders an jungen Menschen und ihren Familien.»