Ransbach-Baumbach / Düsseldorf - Seit Monaten dramatisch sinkende Baugenehmigungen, Baumaterialien deutlich teurer als vor der Energiekrise sowie dem Ukrainekrieg und Bauzinsen auf einem Zehnjahreshoch: Die Wohnungsbaubranche steckt seit Monaten in der Krise.
28.03.2024 - 14:17:13Bezahlbarer Wohnraum nur durch effektive Neubauförderung zu erreichen / NRW-Baugipfel der SPD-Landtagsfraktion zeigt keine Lösungsansätze gegen Baukrise. In Kürze sind die vorhandenen Aufträge abgearbeitet, bereits geplante Bauprojekte werden reihenweise gestoppt und der Auftragseingang stockt. Die Folgen sind bereits jetzt sichtbar: Insolvenzen, Entlassungen von Fachkräften und zunehmender Wohnraummangel, vor allem in Ballungsgebieten.
"Die Regierung hat 400.000 neue Wohnungen pro Jahr als Ziel, verfehlt dieses aber deutlich. Im kommenden Jahr fehlen nach Schätzungen bereits über 700.000 Wohnungen, manche Prognosen sehen schon 900.000 fehlende Einheiten. Auch die einzelnen Bundesländer spüren die Zurückhaltung beim Kauf von Grundstücken und der Realisierung von Immobilien. Die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer sind länderübergreifend eingebrochen.", so Bernhard Sommer, Vorstandsvorsitzender der Kern-Haus AG. Gemeinsam mit weiteren Unternehmern besuchte Sommer Ende März den NRW-Baugipfel der SPD-Landtagsfraktion im Düsseldorfer Landtag, an dem Bauministerin Klara Geywitz als Hauptrednerin geladen war. Auch vor dem Landtag wurde durch einen LKW mit der Beschriftung "In Gedenken an die deutsche Baubranche" in Form einer Traueranzeige sichtbar auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht.
In seiner Wortmeldung machte Unternehmenschef Sommer deutlich, dass durch den Einbruch der Baugenehmigungszahlen von rund 40 Prozent in den kommenden Jahren auch die Mieten deutlich steigen werden, da kein neuer Wohnraum geschaffen werde. Der Schwerpunkt der Bundesregierung auf das serielle Bauen könne allein den Mangel nicht beheben. "Bezahlbarer Wohnraum kann in Deutschland durch überbordende Bürokratie, fehlende effektive Förderprogramme und zu hohe energetische Auflagen nicht mehr realisiert werden", erläutert Jan Buck-Emden, Geschäftsführer der Hagebau und Initiator der Kampagne "Bau-Stau auflösen" am Rande des Baugipfels. Beide Unternehmer sind sich einig: "Es ist schon fast schizophren, dass eine Branche, die einen essenziellen Wirtschaftszweig darstellt, für die nach der letzten Bundestagswahl ein eigenes Ministerium eingerichtet wurde und die dringend für die Realisierung der Wohnbauziele benötigt wird, weiterhin ein Schattendasein neben anderen bundespolitischen Themen führt und so wenig Zielführendes getan wird."
Bereits im August hatten verschiedene marktführende Unternehmen aus der Baubranche ein umfangreiches Forderungspapier an die Bundesbauministerin sowie verschiedene politische Entscheidungsträger versandt. Parallel wurde eine Kampagne "Bau-Stau auflösen" ins Leben gerufen, mit der branchenübergreifend Unternehmen - darunter die Hagebau-Gruppe und die Kern-Haus AG - auf die Baukrise aufmerksam machen und die Politik zum Handeln aufrufen. Klare Forderungen: Um den Wohnungsbau wieder attraktiv zu machen, muss das Förderprogramm für Effizienzhäuser 55 wiedereingeführt werden, eine Sonderabschreibung für den Neubau sowie ein Schuldzinsabzug für Private eingeführt werden. Weitere Informationen unter www.bau-stau.de.
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Laura Welling
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