Politiker von CDU und CSU stellen das Demonstrationsrecht an Bauten mit nationaler Symbolkraft infrage.
30.12.2023 - 02:00:00Union stellt Demonstrationsrecht an Nationalsymbolen infrage
Eine Bannmeile hält auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Union im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), für nötig. "Ich finde, genau darüber muss man nachdenken. Auch der Bundestag hat keine Bannmeile. Ich finde, dass die Verwirklichung des Demonstrationsrechts unserer Verfassung nicht an jedem Ort passieren muss", sagte Frei der Mediengruppe Bayern. "Als wir 2016 im Bundestag den Völkermord an den Armeniern durch die Türken anerkannt haben, empfand ich es als verstörend, dass nebenan vor dem Brandenburger Tor ein Meer aus türkischen Fahnen zu sehen war und gegen eine Entscheidung des Deutschen Bundestages gehetzt wurde", führte Frei weiter aus. Laut dem CDU-Politiker sollte die Polizei bei der Genehmigung von Demos an diesen Orten auch stärker differenzieren: "Es macht schon einen Unterschied, ob es bei Demonstrationen an solchen neuralgischen Orten um ein wichtiges Thema deutscher Politik oder ob es um Vorgänge in anderen Ländern geht." Es mache auch einen Unterschied, ob dort in deutscher Sprache demonstriert werde oder in anderen Sprachen, so Frei. "Denn im Zweifel kann man nicht sofort nachvollziehen, ob die Parolen, die dort skandiert werden, verfassungsgemäß sind."