Produktion/Absatz, Politik/Regierungen

Nach dem Rauswurf des Anteilseigners Fraport DE0005773303 am Flughafen Pulkowo in St.

12.12.2023 - 17:17:16

Fraports Abschied von russischem Airport - Land wartet auf Details

Petersburg wartet Hessen auf nähere Informationen aus Russland. Die Landesregierung in Wiesbaden habe vorerst nur aus den Medien von dieser Umstrukturierung erfahren, sagte Finanzstaatssekretär Martin Worms (parteilos) am Dienstag im Haushaltsausschuss des Landtags. Insgesamt sei dem internationalen Unternehmen Fraport mit Sitz in Frankfurt damit vorläufig nicht geschadet worden, auch nicht dessen Aktienkurs. Unter dem Strich habe Fraport im Laufe der Jahre eine geringe positive Rendite in St. Petersburg verbucht.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte eine neue Betreiberstruktur des Airports Pulkowo angeordnet und Fraport somit aus dem Geschäft gedrängt. Das Unternehmen hatte 25 Prozent der bisherigen Betreibergesellschaft in St. Petersburg gehalten.

Staatssekretär Worms sprach einem "Diktat eines Diktators". Noch sei unklar, ob es für den Flughafenbetreiber Fraport um eine "Enteignung in unserem Sinne" gehe. Das Unternehmen sei aus der Betreibergesellschaft des Flughafens Pulkowo entsorgt und in eine vorerst unbekannte neue Holding gedrängt worden. Das Land Hessen, das an Fraport beteiligt ist, wartet laut dem hessischen Finanzministerium auf eine Regierungsverordnung aus Russland mit weiteren Informationen.

Der scheidende Linken-Fraktionschef im hessischen Landtag, Jan Schalauske, sagte, zumindest "moralisch" sehe er einen Schaden für das Ansehen von Fraport, da es immer wieder Berichte auch über eine militärische Nutzung von Pulkowo gegeben habe. Russland führt seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine.

Westliche Unternehmen zogen sich daher massenhaft aus Putins Riesenreich zurück. Viele Bereiche der russischen Wirtschaft sind mit westlichen Sanktionen im Zuge des Krieges belegt. Putin ordnete immer wieder Zwangsverwaltungen an, um den Betrieb von Werken und Unternehmen sowie Arbeitsplätze zu sichern.

Fraport hatte nach Kriegsausbruch die Absicht erklärt, aus dem Betrieb des Flughafens Pulkowo auszusteigen. Kürzlich gab der Chef der russischen Bank VTB, Andrej Kostin, den Wert des Fraport-Anteils am Airport Pulkowo mit 111 Millionen Euro an. Das hessische Finanzministerium bestätigte die Summe nicht, teilte der Deutschen Presse-Agentur aber mit: "Diese Beteiligung ist abgeschrieben und steht mit einem Vermögenswert von null in der Fraport-Bilanz."

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Widerstand gegen Verlagerung der Börsenaufsicht nach Paris Hessen lehnt die EU-Pläne einer Verlagerung der Börsenaufsicht über die Frankfurter Wertpapierbörse an die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in Paris ab. (Boerse, 15.07.2025 - 11:24) weiterlesen...

Pentagon vergibt Millionenaufträge für KI an US-Techfirmen Das Pentagon will Künstliche Intelligenz stärker einsetzen und hat dazu millionenschwere Verträge mit den führenden US-Techfirmen unterzeichnet. (Politik, 15.07.2025 - 10:05) weiterlesen...

Diskussion um abgeschalteten Treibstoff-Regler Nach einem vorläufigen Bericht zum Absturz des Air-India-Flugzeugs vor einem Monat stehen zwei Regler und die Piloten im Fokus. (Politik, 13.07.2025 - 15:05) weiterlesen...

Grüne-Jugend-Chef: Großkonzerne für Klimaschutz enteignen Zum Schutz des Klimas ruft der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, zur Enteignung der Energiekonzerne RWE DE0007037129 und Leag sowie von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 auf. (Politik, 13.07.2025 - 14:46) weiterlesen...

Beauftragte: Patientenakte braucht genauere Datenschutzeinstellungen Die Bundes-Datenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider hat dazu aufgerufen, in der elektronischen Patientenakte (ePA) den Schutz sensibler Daten zu verbessern. (Politik, 13.07.2025 - 14:37) weiterlesen...

Mobilfunknetz mit teils deutlichen regionalen Lücken Im deutschen Mobilfunknetz ist die Abdeckung insgesamt hoch, es zeigen sich aber weiterhin regionale Lücken. (Politik, 13.07.2025 - 07:56) weiterlesen...