Nach dem Antisemitismus-Skandal auf der Abschluss-Gala der Berlinale muss nach Meinung der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, auch über die Kunstfreiheit hierzulande diskutiert werden.
26.02.2024 - 16:50:15Knobloch fordert Diskussion über Kunstfreiheit
"Das sieht man jetzt wieder besonders deutlich, und da braucht sich auch niemand mit angeblich legitimer Kritik herauszureden. Israel einen `Genozid` vorzuwerfen, ist bösartig und inhaltlich absurd. Mit solchen politisch aufgeladenen Buzzwords wird nur Hass geschürt", so die 91-Jährige. Vom Verhalten der Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigte sich Knobloch insgesamt "sehr enttäuscht". Sie hätte "aus meiner Sicht direkt einschreiten müssen. Was auf der Bühne verbreitet wurde, durfte nicht einfach stehen bleiben, und das war ihr auch klar. Im Nachhinein ist jetzt nicht mehr viel zu retten", so Knobloch. Sie verstehe auch nicht, welchen Sinn die angekündigte Untersuchung haben soll, wo doch der Skandal auf offener Bühne stattfand. Da gebe es nichts mehr zu "untersuchen". "Ich hoffe sehr, dass sie in dieser Lage in sich geht und die richtigen Schlüsse zieht. Und der Vollständigkeit halber: Dieselbe Kritik richtet sich auch gegen die Verantwortlichen beim Berliner Senat", sagte Knobloch.