Merkel, Merz

Merkel lässt sich feiern - Merz würdigt einstige Rivalin

25.09.2024 - 20:11:12

Merkel lässt sich feiern - Merz würdigt einstige Rivalin. Zusammen mit Merz und Söder betritt die Altkanzlerin den Saal. Der Empfang anlässlich des 70. Geburtstags von Angela Merkel ist ein Stelldichein alter Weggefährten. Versöhnung liegt in der Luft.

  • Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, und Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, begleiteten Altkanzlerin Angela Merkel zu ihrem Platz. - Foto: Kay Nietfeld/dpa

    Kay Nietfeld/dpa

  • Die Jubilarin flankiert von Friedrich Merz und Ehemann Joachim Sauer. - Foto: Kay Nietfeld/dpa

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  • Kennengelernt hatten sich die frühere Kanzlerin Angela Merkel und der Kunsthistoriker Horst Bredekamp einst über Merkels Ehemann, Joachim Sauer. - Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, und Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, begleiteten Altkanzlerin Angela Merkel zu ihrem Platz. - Foto: Kay Nietfeld/dpaDie Jubilarin flankiert von Friedrich Merz und Ehemann Joachim Sauer. - Foto: Kay Nietfeld/dpaKennengelernt hatten sich die frühere Kanzlerin Angela Merkel und der Kunsthistoriker Horst Bredekamp einst über Merkels Ehemann, Joachim Sauer. - Foto: Kay Nietfeld/dpa

Im Kreise ehemaliger politischer Weggefährten hat Altkanzlerin Angela Merkel ihren 70. Geburtstag nachgefeiert. Der Festakt in Berlin wirkte streckenweise wie eine Art Versöhnungstreffen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz nahm Merkel gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vor dem Festsaal in Empfang. 

Merz und Merkel finden freundliche Worte füreinander

Merz würdigte in seiner Begrüßungsrede Merkels politisches Wirken. Er betonte ihren Drang nach Freiheit und ihre wissenschaftliche Neugier. Vor allem in der Euro-Krise und während der Corona-Pandemie habe sie entscheidend zum Zusammenhalt Europas beigetragen. 

Merz sprach Merkel seinen Dank für ihr «politisches Lebenswerk» aus. Seine Rede schoss er, indem er an die Adresse der Jubilarin sagte, er hoffe, «dass Du der CDU gewogen bleibst». 

Mit Blick auf die am Montag formal beschlossene Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz sagte Merkel auf der Bühne zu ihm: «Ich wünsche Dir für die nächsten Monate alles Gute und viel Erfolg!»

Lob für politischen Weitblick - und Merkels Rouladen 

Merkel, die von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet wurde, hatte sich für den Abend einen Festvortrag des Kunsthistorikers Horst Bredekamp gewünscht. Bredekamp schlug einen weiten Bogen von der Dialektik der Aufklärung über die Bedeutung von Bildern, bis hin zu der Frage, was sich durch die Erfindung des Internets geändert habe. Er betonte, dass Merkel die Gefahr eines möglichen Zerfalls von Europa in ihrer Zeit als Kanzlerin immer vor Augen gehabt habe. 

Zur Einleitung verriet Bredekamp jedoch, wie er Merkel vor vielen Jahren kennengelernt hatte - über Joachim Sauer -, und dass er die von ihr gekochten Rouladen besonders schätze. 

Altmaier und Bouffier unter den Gästen

Unter den Festgästen waren neben aktuellen Abgeordneten der Unionsfraktion unter anderem auch frühere CDU-Politiker wie Peter Altmaier, der unter Merkel mehrere Ministerposten innehatte, der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. 

Merkel war am 17. Juli 70 Jahre alt geworden. Sie war zur Bundestagswahl 2021 nach 16 Jahren als Kanzlerin nicht mehr angetreten. Von 2000 bis 2018 führte sie die CDU. Gerade in stürmischen Zeiten wie heute müsse Politikern bewusst sein, dass die freiheitliche Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, «sondern immer wieder hart erarbeitet werden muss».

An ihrem Geburtstag hatte Merz der Altkanzlerin bereits über die Plattform X «herzliche Glückwünsche» gesendet. Er schrieb: «Rund drei Jahrzehnte lang hast Du die Politik unseres Landes geprägt und Verantwortung übernommen: In der CDU, im Parlament und in der Regierung.» 

Merkel hatte Merz 2002 vom Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag verdrängt. Ihr Verhältnis galt seither als belastet. 

@ dpa.de