Sicherheitsalarm, Nato-Flugplatz

Knapp einen Tag lang galt auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen die zweithöchste Sicherheitsstufe des Bündnisses.

23.08.2024 - 16:25:02

Sicherheitsalarm auf Nato-Flugplatz in NRW. Nun wird gerätselt, auf welche Gefahr das zurückging.

  • Displays zeigten die Sicherheitsstufe Charlie an. - Foto: Christoph Reichwein/dpa

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  • Auf dem Stützpunkt sind Awacs-Aufklärungsflugzeuge stationiert - der Flugbetrieb ging trotz der erhöhten Sicherheitsstufe weiter. - Foto: Christoph Reichwein/dpa

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Displays zeigten die Sicherheitsstufe Charlie an. - Foto: Christoph Reichwein/dpaAuf dem Stützpunkt sind Awacs-Aufklärungsflugzeuge stationiert - der Flugbetrieb ging trotz der erhöhten Sicherheitsstufe weiter. - Foto: Christoph Reichwein/dpa

Wegen einer möglichen Bedrohung hat auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen knapp 24 Stunden lang die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten. Nachdem nichts passiert war, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Freitagnachmittag wieder auf den Level zurückgefahren, der vorher gegolten hatte, der sogenannte Level Bravo+. Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, um das potenzielle Risiko für das Personal zu minimieren, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Es waren deshalb so viele Mitarbeiter wie möglich nach Hause geschickt worden. Der Flugverkehr wurde den Angaben zufolge aber nicht unterbrochen, sondern lief normal. Die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie, die am Donnerstagabend ausgerufen worden war, bedeutet im Nato-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischer Aktion gegen das Bündnis wahrscheinlich ist.

In Geilenkirchen sind Spezialflugzeuge stationiert, die den Luftraum überwachen, um mögliche Gefahren möglichst früh zu erkennen. Vor circa einer Woche waren an mehreren Bundeswehrstandorten Sabotageakte befürchtet worden, es hatte dann aber Entwarnung gegeben.

Worum ging es konkret? Alle halten sich bedeckt

Im Nato-Hauptquartier in Brüssel hielt man sich ebenso wie auf dem Luftwaffenstützpunkt bedeckt dazu, welche Gefahr dem Flugplatz gedroht haben könnte. Spekulationen zu Drohnen-Überflügen wies ein Stützpunkt-Sprecher als «absurd» zurück: «Hier ist nichts drübergeflogen.» Die Polizei Köln übernahm die Ermittlungen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in dem Fall nicht.

Ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete Polizeiwagen auf dem Gelände des Luftwaffenstützpunkts und in der direkten Umgebung. Auf elektronischen Displays und Tafeln an der Einfahrt zum Gelände wurde die Sicherheitsstufe C angezeigt: «Security Alert State C». Fahrzeuge, die auf das Gelände fuhren, wurden kontrolliert, was aber sonst auch der Fall ist. Auch war Flugzeug-Lärm zu hören. Irgendwann trat auch noch das Ordnungsamt in Erscheinung.

Standort des Frühwarnsystems Awacs

Die Nato hat in Geilenkirchen das Frühwarnsystem Awacs stationiert. Awacs steht für «Airborne Early Warning and Control System» (Luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollsystem). Die Maschinen haben eine Reichweite von 9.250 Kilometern und können andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren. Dazu haben sie ein großes Radargerät auf dem Rücken, das einem Pilz ähnelt.

Am Nato-Flugplatz arbeiten nach Worten des Sprechers etwa 1.600 Menschen, derzeit wegen der Ferien deutlich weniger. Etwa die Hälfte der Beschäftigten war infolge der Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr vor Ort. Viele arbeiteten aus dem Homeoffice.

Schon vor einer Woche Sabotage befürchtet

Vor rund einer Woche waren an mehreren Bundeswehrstandorten Sabotagefälle befürchtet worden. Nach der Überprüfung wurde aber Entwarnung gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts, das Trinkwasser könnte verunreinigt worden sein.

Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich jemand im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht gegen die Person habe sich aber nicht erhärtet.

@ dpa.de