Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat nach dem Antisemitismus-Skandal auf der Berlinale die Bundesregierung und die Berliner Senatskanzlei deutlich kritisiert.
26.02.2024 - 11:38:34Zentralrat der Juden verlangt Konsequenzen nach Berlinale-Eklat
Die beiden politisch Verantwortlichen, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, nahmen an der Veranstaltung teil. Die Berlinale wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und vom Land Berlin gefördert. Kritik an Roth kam am Montag auch aus den Reihen der CSU: Bayerns Minister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume (CSU), verlangte von Roth, sich "endlich und in aller Deutlichkeit mit Antisemitismus im Kulturbetrieb auseinanderzusetzen und klare Kante zu zeigen". Es dürfe null Steuergeld für antisemitische Umtriebe geben, sagte er der "Welt". Es dürfe keine Plattformen für Judenhass geben, "schon gar keine staatlich subventionierten", so Blume. Weiter sagte der Minister: "Erst die Documenta, jetzt die Berlinale: Es ist unerträglich, dass renommierte deutsche Kulturevents durch antisemitische Äußerungen und Aktionen weltweite Schlagzeilen machen. Das darf nicht unser Begriff von Kunstfreiheit sein." Roth kündigte unterdessen am Montag eine Aufarbeitung der Vorfälle an.