In der Fragestunde des Bundestages am Mittwoch hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) das geplante Teilverbot von sogenannten Ewigkeits-Chemikalien (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, PFAS) verteidigt.
20.03.2024 - 16:33:46Lemke verteidigt geplantes Teilverbot von Ewigkeits-Chemikalien
"Wenn wir zum Beispiel in der Medizin oder im Löschbereich für Feuerwehrleute bisher keine Ersatzprodukte haben, dann müssen wir dort in Kauf nehmen, dass PFAS weiter eingesetzt werden bis Ersatzprodukte entwickelt worden sind", sagte die Umweltministerin. Auf die Nachfrage, was die Grünen-Politikerin den 800 Mitarbeitern eines Herstellers von PFAS in Bayern sagen würde, deren Werk der internationale Mutterkonzern will, erklärte Lemke, nach ihrer Kenntnis schließe die Firma weltweit ihre PFAS-Produktion, weil sie mit den negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit offensichtlich ihr Kerngeschäft bedroht sehe. "Das ist keine Entscheidung, die sich auf den deutschen Standort ausrichtet, sondern ein genereller Ausstieg." PFAS sind extrem langlebig und bauen sich in der Umwelt kaum ab. Dadurch können sie sich leicht verbreiten und über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen. Die Chemikalien sind nicht akut giftig. Sie können sich allerdings im Körper anreichern. Einige der Vertreter der Chemikaliengruppe sollen leberschädigend sein. Zudem wird ein Zusammenhang mit verschiedenen Krebsarten, Alzheimer und anderen Krankheiten untersucht.