Produktion/Absatz, Politik/Regierungen

Frankreichs Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) will heute erläutern, wie die Öffentlichkeit in den kommenden Monaten bei der geplanten Schmelzanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott im elsässischen Fessenheim beteiligt wird.

08.10.2024 - 06:31:38

Radioaktiv belasteter Schrott am Rhein? Befragung startet

Die Gemeinde unmittelbar an der Grenze zu Deutschland ist bisher Standort eines Atomkraftwerks, das bereits vor vier Jahren stillgelegt wurde.

Das neue Industrieprojekt des französischen Energiekonzerns EDF FR0010242511 ist insbesondere beim Nachbarn Deutschland umstritten. Die baden-württembergische Landesregierung und das Regierungspräsidium Freiburg sprachen sich bereits mehrfach gegen den Bau des sogenannten Technocentre aus. Die Entscheidungen werden aber letztlich in Frankreich getroffen.

Öffentliche Debatte läuft bis Februar

Die Bürgerbeteiligung startet der CNDP zufolge an diesem Donnerstag und läuft bis zum 7. Februar. Es sind wegen der Grenznähe auch Unterlagen auf Deutsch verfügbar. Die öffentliche Debatte ermögliche es dem Energiekonzern, das Vorhaben allen betroffenen und interessierten Parteien vorzustellen und dabei Ziele und Risiken zu diskutieren.

Industrieprojekt soll 2031 fertig sein

EDF will die Schrottverwertung auf einem bisher ungenutzten Fessenheimer Areal 2031 in Betrieb nehmen. Es sollen etwa 450 Millionen Euro investiert werden. Es können potenziell 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich verwertet werden, etwa Dampferzeuger aus heimischen Atomkraftwerken. Material könnte auch aus dem Ausland kommen, heißt es in der Projektbeschreibung. Vor einer endgültigen Genehmigung sind noch mehrere Hürden zu nehmen.

Frankreich setzt auf Atomkraft

Das Vorhaben wird auf beiden Seiten des Rheins von Umweltschützern kritisiert, denn sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen. Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft. Präsident Emmanuel Macron will den Atomsektor im Land entscheidend stärken. Das Atomkraftwerk Fessenheim südöstlich von Colmar unweit der Grenze zu Deutschland wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. Der Abriss wird voraussichtlich 2026 beginnen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Mansoori: Aus für Frankfurter Bayer-Werk völlig inakzeptabel Die geplante Schließung des Bayer DE000BAY0017-Werks in Frankfurt stößt auf scharfe Kritik der Landesregierung in Wiesbaden. (Politik, 13.05.2025 - 16:15) weiterlesen...

US-Verkehrsbehörde hat viele Fragen zu Musks Robotaxi-Plänen Rund eineinhalb Monate vor dem angekündigten Start eines Robotaxi-Dienstes von Tesla US88160R1014 hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde noch jede Menge Fragen. (Politik, 13.05.2025 - 05:59) weiterlesen...

Trumps Attacke auf Arzneipreise trifft Pharmabranche Das angekündigte Vorgehen von Donald Trump gegen hohe Arzneipreise in den USA setzt die Pharmabranche unter Druck. (Politik, 12.05.2025 - 16:57) weiterlesen...

50Hertz baut drei unterirdische Stromautobahnen durch Berlin Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz plant den Bau von drei neuen, unterirdisch verlaufenden Höchstspannungsleitungen mitten durch Berlin. (Politik, 12.05.2025 - 10:54) weiterlesen...

Trump könnte Flugzeug von Katar geschenkt bekommen US-Präsident Donald Trump könnte US-Medien zufolge ein luxuriöses Flugzeug vom Typ Boeing US0970231058 von der Familie des Emirs von Katar als Geschenk annehmen. (Politik, 12.05.2025 - 06:35) weiterlesen...

Geheimnis gelüftet: Trump will Preise für Medikamente senken Die von US-Präsident Donald Trump groß angekündigte Bekanntmachung ist nun raus: Er will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente senken und nimmt die Pharmaindustrie ins Visier. (Politik, 12.05.2025 - 06:17) weiterlesen...