Sabotageverdacht, Luftwaffenwaffenkaserne

Eine «Vorfall» an einem Wasserwerk und ein Loch am Zaun: Ermittler gehen in Köln-Wahn dem Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr nach.

14.08.2024 - 14:17:58

Sabotageverdacht in Luftwaffenwaffenkaserne Köln-Wahn

Ermittler gehen auf dem Fliegerhorst Köln-Wahn nach Auffälligkeiten an einem Wasserwerk dem Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr nach. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte am Mittwoch, dass die Kaserne für Untersuchungen gesperrt worden sei, «weil es Verdacht auf einen Eindringversuch oder ein vollzogenes, illegales Eindringen gibt». Er sagte: «Auch der Verdacht von Sabotage besteht.» 

Neben Polizei und Militärpolizei war auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) und der Staatsschutz an den Untersuchungen beteiligt. Das Ministerium verwies für weitere Details an die Ermittlungsbehörden. 

Wasserproben werden untersucht

Nach Hinweisen auf eine Störung war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Loch in einem Zaun entdeckt worden. Auch eine auffällige Person wurde bemerkt. Im Raum stand damit der zunächst unbestätigte Verdacht, dass die Wasserversorgung sabotiert worden sein könnte. Für die Untersuchung wurden auch Wasserproben entnommen. Unbestätigt blieb, dass Soldaten über Übelkeit geklagt haben sollen.

«In der gestrigen Nacht hat es einen Vorfall in der Kaserne hinter uns gegeben. Dieser Vorfall hat dafür gesorgt, dass die Kaserne seitdem geschlossen worden ist», sagte, Oberstleutnant Ulrich Fonrobert, der für die Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen sprach. Die Bundeswehr nehme diesen Vorfall sehr ernst. 

Luftwaffenkaserne wurde über Stunden abgeriegelt

Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr (TFK) teilt mit: «Bundeswehrangehörigen die möglicherweise im Zusammenhang mit
dem Vorfall zu Schaden gekommen sind, wünschen wir schnelle und
vollständige Genesung.» Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden.

Die Kaserne durfte über Stunden nicht mehr betreten oder verlassen werden, sollte aber nach Bundeswehrangaben am Mittwoch wieder geöffnet werden. In der Kaserne sind mehrere Dienststellen untergebracht. Auch die Flugbereitschaft der Bundeswehr - zuständig für Reisen von Kabinettsmitgliedern und hohen Regierungsbeamten - hat dort ihren Sitz. 

Die möglichen Hintergründe des Vorfalls waren öffentlich zunächst unbekannt. Auf Fragen zu einem politischen Zusammenhang äußerte sich das Verteidigungsministerium nicht im Detail. Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird die Sicherheitslage insgesamt neu bewertet. Sicherheitsexperten haben wiederholt gewarnt, dass auch militärische Infrastruktur Ziel von Ausspähungen oder Sabotageversuchen sein könne.

@ dpa.de