Durch das EU-Emissionshandelssystem für Heizen und Verkehr (ETS 2), das ab 2027 gilt, könnten die Kosten für Heizen und Treibstoff für viele Verbraucher bis 2030 erheblich steigen - zum Teil um mehr als 1.000 Euro pro Jahr.
28.01.2025 - 01:00:00Studie: EU-Emissionshandel ab 2027 könnte vierstellig kosten
Im niedrigsten Preis-Szenario wären es 2030 nach den Berechnungen von Verivox schon 307 Euro, im mittleren Szenario 691 Euro und im höchsten Szenario 1.127 Euro. Dazu kommen höhere Kosten für Mobilität bei allen, die Autos mit Verbrennungsmotoren fahren: Aktuell fallen für einen Liter Benzin 15,67 Cent CO2-Preis an. 2030 könnten es - je nach Szenario - schon 20,23 Cent, 45,59 Cent oder sogar 74,36 Cent pro Liter sein. Diesel (und auch Heizöl) wäre mit 22,61 Cent, 50,96 Cent oder 83,12 Cent nach diesen Berechnungen noch teurer. Auch Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, geht man davon aus, dass der Preisdruck "sehr hoch" sein wird. Verbraucher sind darauf nach seiner Einschätzung nicht ausreichend vorbereitet: "Umfragen zeigen leider, dass die Informationslage hier noch nicht optimal ist und erhebliche Teile der Bevölkerung noch keine ausreichende Kenntnis zu den Wirkungen der CO2-Bepreisung haben", sagte Messner den Funke-Zeitungen. "Dies ist aber entscheidend, denn nur so können die perspektivisch steigenden Preise bei Investitions- und Konsumentscheidungen berücksichtigt werden." Für den Klimaschutz, aber auch für die Vermeidung von fossilen Kostenfallen sei das essenziel. Das UBA plädiert außerdem mit Nachdruck dafür, dass steigende CO2-Preise sozial abgefedert werden müssen. "Dieser Punkt ist uns sehr wichtig", sagte Messner. Seine Behörde schlägt vor, ein sozial ausdifferenziertes Klimageld zu kombinieren mit einer Absicherung für untere und mittlere Einkommen und Förderprogrammen für besonders betroffene Haushalte. Konkret ließen sich die Belastungen durch den steigenden CO2-Preis durch "einkommensabhängige Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und gezielte Förderprogramme" für Mieter und Eigentümer abfedern, sagte Messner.