Bochum, Bundesliga

Dieter Heckings Rettungsmission beim VfL Bochum scheitert.

10.05.2025 - 17:29:54

Bochum steigt aus der Bundesliga ab. Wie es mit dem Coach weitergeht, steht bereits fest. Während der Revierclub trauert, hofft Gegner Mainz auf einen Coup.

Der VfL Bochum ist zum siebten Mal aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking unterlag dem FSV Mainz 05 mit 1:4 (0:1) und kann am letzten Spieltag den Relegationsplatz nicht mehr erreichen. Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion kämpfte der VfL zwar leidenschaftlich, war offensiv aber zu harmlos. Weil Konkurrent 1. FC Heidenheim beim 1. FC Union Berlin gewann, hätte den Bochumern selbst ein Sieg nicht geholfen.

Nationalspieler Nadiem Amiri in der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte, Philipp Mwene (53.), Jonathan Burkardt (73.) und Paul Nebel (90.+3) erzielten die Tore für die Gäste. Die Mainzer hoffen noch auf die Teilnahme am Europapokal. Das Team von Coach Bo Henriksen beendete seine Negativserie nach sieben Spielen ohne Sieg.

Heckings Rettungsmission gescheitert

Bei den Bochumern, bei denen Gerrit Holtmann das einzige Tor gelang (84.), hatte sich der Abstieg bereits früh in der Saison angedeutet. Nach sieben Spielen lag der Revierclub mit nur einem Punkt am Tabellenende. Die Verpflichtung von Coach Peter Zeidler stellte sich früh als großes Missverständnis heraus. Für den 62-Jährigen war nach nicht einmal vier Monaten in Bochum wieder Schluss.

Nach einer Übergangszeit mit Interimscoach Markus Feldhoff übernahm Hecking. Der erfahrene Trainer stabilisierte den VfL und weckte zwischenzeitlich sogar die Hoffnung auf den direkten Klassenverbleib.

Dem sensationellen 3:2-Sieg beim FC Bayern München Anfang März folgten jedoch fünf Niederlagen und zwei Unentschieden. Schon vor dem Spiel gegen Mainz war klar: Bochum braucht ein Fußballwunder. Das blieb aus. Hecking wird den VfL trotzdem weiter betreuen und auch in der zweiten Liga coachen.

Bochum fehlen vorne die Mittel

Der Trainer hatte sich vor dem Spiel noch optimistisch gezeigt. «Ab Mittwoch, Donnerstag habe ich gespürt, die Mannschaft glaubt noch dran», sagte der 60-Jährige bei Sky.

Seine Spieler gingen von Beginn an engagiert zu Werke. Schnell zeigten sich jedoch auch die begrenzten Mittel des VfL. Vielversprechende Bochumer Angriffe führten oft letztendlich nicht zu einer Torchance, weil der finale Pass oder die Flanke in den Strafraum zu ungenau war.

Die beste Bochumer Gelegenheit in der ersten Hälfte hatte ein Mainzer. FSV-Verteidiger Stefan Bell klärte nur ganz knapp über das eigene Tor. Auf der Gegenseite vereitelten Torwart Timo Horn mit der Hand und Abwehrspieler Ivan Ordets per Kopf knapp vor der Linie die besten Mainzer Chancen.

Amiri trifft sehenswert für Mainz

Kurz vor dem Pausenpfiff war Horn dann aber machtlos. Amiri zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern in den Winkel. Und Mainz legte nach. Einen Flachschuss von Nebel kratzte Horn noch gerade so aus der Ecke. Das 0:2 des frei stehenden Mwene, dem ein umstrittener Einwurf vorausging, konnte er nicht verhindern.

Konsterniert stemmte Hecking die Hände in die Hüfte. Auch die Bochumer Fans fanden sich spätestens jetzt mit dem Abstieg ab. Trotzig besangen sie ihre Treue zum Verein. Mainz hatte derweil alles im Griff und baute seinen Vorsprung durch Kapitän Burkardt und Nebel weiter aus. Holtmann gelang der Bochumer Ehrentreffer.

@ dpa.de