Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt künftig für alle Neugeborenen und Säuglinge eine Immunisierung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV.
27.06.2024 - 14:46:13Stiko empfiehlt Immunisierung gegen RSV bei Neugeborenen
Hierzu biete sich die Vorsorgeuntersuchung U2 an, die am dritten bis zehnten Lebenstag durchgeführt wird. Eine versäumte Nirsevimab-Gabe soll innerhalb der ersten RSV-Saison schnellstmöglich nachgeholt werden. Die Empfehlung zur Prophylaxe mit Nirsevimab betrifft insbesondere auch Neugeborene und Säuglinge mit bekannten Risikofaktoren für eine schwere RSV-Infektion wie zum Beispiel Frühgeburtlichkeit oder schwere Herzfehler. Für diese Risikogruppe biete Nirsevimab eine Alternative zur bisher gängigen Immunisierung mit Palivizumab, hieß es. Bei Säuglingen in Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen. Neugeborene und Säuglinge sind vor allem in ihren ersten sechs Lebensmonaten besonders gefährdet, schwer an RSV zu erkranken. Die große Mehrheit der schweren RSV-Erkrankungen tritt bei zuvor gesunden Säuglingen auf. Nirsevimab ist ein Antikörper, der nach Verabreichung einen sofortigen Schutz gegen RSV-Erkrankungen bietet und bei zeitgerechter Gabe über die gesamte erste RSV-Saison schützt. Nirsevimab ist laut Stiko sicher und wird in der Regel gut vertragen. Die RSV-Prophylaxe könne gleichzeitig mit oder in beliebigem Abstand zu den im Säuglingsalter von der empfohlenen Standardimpfungen verabreicht werden, hieß es weiter. Es ist das erste Mal, dass sich die Stiko für eine Prävention mit monoklonalen Antikörpern als Standardempfehlung ausspricht.