Fridays, Future

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future zeigt sich empört über die CDU / CSU.

13.06.2024 - 06:13:24

Fridays for Future wirft Union 'Anti-Klima-Kurs' vor

Dass diese "einen verantwortungslosen Anti-Klima-Kurs" fahre, sei lange bekannt, sagte Sprecherin Carla Reemtsma der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Aber nun steht wirklich die Frage im Raum, ob die Union entweder die physikalischen Grundlagen der Klimakrise nicht im Ansatz versteht, oder ob sie die Bevölkerung gezielt durch die Verbreitung von Desinformation täuschen will. Beides ist brandgefährlich, und wir müssen darüber reden."

Reemtsma verwies auf Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) bei einem Besuch in den bayerischen Flutgebieten in der vergangenen Woche. Es gebe keine Vollkasko-Versicherung gegen den Klimawandel, hatte dieser dort erklärt. Es gebe neue Ereignisse. "Damit konnte auch oder hat keiner normalerweise gerechnet. Vor dem Hintergrund müssen wir uns dem Thema Klimaschutz, aber auch Klimaanpassung noch viel stärker widmen in Deutschland", sagte Söder. Reemtsma bemerkte dazu: "Jedem ist es mittlerweile bekannt und Klimaforscher warnen seit Jahren, dass Extremwetterereignisse aufgrund der Klimakrise häufiger und intensiver werden - alleine in diesem Jahr hat es in Deutschland vier Hochwasserkatastrophen gegeben."

Reemtsma forderte: "Um die Klimakrise einzudämmen, muss die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas so schnell wie möglich gestoppt werden." Deshalb habe die EU beschlossen, ab 2035 keine Neuwagen mehr zuzulassen, die Benzin oder Diesel tanken.

"Dieselbe Partei, die von Hochwasserereignissen überrascht wird, spricht sich nun gegen diesen wichtigen Schritt für die europäische Klimapolitik aus", kritisierte Reemtsma. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, hatte der dpa gesagt, Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Ampel-Regierung müssten dafür sorgen, die Zukunft des "klimafreundlichen" Verbrennungsmotors in Deutschland langfristig zu sichern. In einem Antrag der Fraktion wird die Bundesregierung aufgefordert, die Zukunft des "klimafreundlichen" Verbrennungsmotors in Deutschland dauerhaft und ohne Enddatum zu sichern. "Vor allem E-Fuels, mit denen sich Verbrennungsmotoren betreiben lassen, können sehr viel CO2 einsparen", hatte Bareiß erklärt.

Reemtsma sprach von "Wortkreationen der fossilen Lobby, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass Verbrenner klimaschädlich sind". Sie sagte weiter: "Um an ihrer rückwärtsgewandten Verbrennerideologie festzuhalten, schreckt die Union weder vor Desinformation noch der Ignoranz wissenschaftlicher Fakten zurück. Komplette Verantwortungslosigkeit einer Partei, die sich offiziell zur 1,5-Grad-Grenze bekennt und seit den EU-Wahlen ihren Führungsanspruch untermauert." Bei der Klimakonferenz in Paris hatte sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

@ dpa.de