Die Europäische Union muss angesichts der neuen militärischen Bedrohungslage in Europa nach der Annäherung neuen US-Regierung an Russland deutlich mehr in ihre Verteidigungsfähigkeit investieren, aber auch in den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die soziale Resilienz und die grüne Transformation.
06.03.2025 - 18:08:34EU-Sozialdemokraten dringen auf europäische Investitionsoffensive
Hinzukommen müssten gemeinsame Beschaffung, Reformen der fragmentierten Verteidigungsindustrie und Innovationsförderung. Auch müsse die Ukraine entschiedener unterstützt werden - "auch durch die Nutzung eingefrorener russischer Vermögen", schreiben die EU-Politiker. Sie setzen sich zudem für entschiedene Investitionen "in Infrastruktur, Wettbewerbsfähigkeit und soziale Resilienz" ein. Aber auch die grüne Transformation sei "sicherheitspolitisch relevant". Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Infrastruktursicherheit "sind essenziell für eine unabhängige Energieversorgung". Zur Finanzierung sprechen sich die vier EU-Sozialdemokraten der "Frankfurter Rundschau" zufolge dafür aus, dass Verteidigungsausgaben über zwei Prozent des BIP von den Maastricht-Kriterien ausgenommen werden sollten. Ferner plädieren sie für die Aufnahme europäischer Verteidigungsanleihen und fordern eine "Friedenssteuer" auf Finanztransaktionen. Schließlich dringen die Politiker in der "Frankfurter Rundschau" darauf, dass Europa angesichts des US-Rückzugs seine globalen Partnerschaften intensivieren müsse, "insbesondere im Globalen Süden", und die EU-Erweiterung vorangetrieben werden sollte. Dabei dürfe die EU nicht von russlandfreundlichen Regierungen blockiert werden. Falls nötig, müssten "Koalitionen der Willigen" entstehen, "auch mit Nicht-EU-Partnern wie Großbritannien oder Norwegen".