Produktion/Absatz, Wettbewerb

Die Bundesregierung will bis zum kommenden Frühjahr einen Nationalen Aktionsplan klimafreundliche Schifffahrt erarbeiten.

28.05.2024 - 15:45:03

Wissing hält klimaneutrale Schifffahrt für enorme Herausforderung

Es gebe noch viel zu tun, sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Dienstag in Berlin zum Start einer Konzeptionsphase für den Aktionsplan. Wissing sprach von einer enormen Herausforderung, die Schifffahrt klimaneutral zu gestalten. Dies sei aber auch eine große industriepolitische Chance.

Staatssekretärin Susanne Henckel sagte, zur nächsten Nationalen maritimen Konferenz im Frühjahr 2025 sollten Ergebnisse vorgelegt werden, sodass man danach mit der Umsetzung beginnen könne.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sagte: "Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft stärken und zeigen, dass Klimaschutz und Industrie, Transformation und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen."

In die Entwicklung der Strategie eingebunden sind Vertreterinnen und Vertreter unter anderem der Schifffahrt, der maritimen Wirtschaft, Energieversorger sowie Industrie- und Umweltverbände. Es geht zum Beispiel um alternative Antriebs- und Energiesysteme, Flottenmodernisierung und Industriepolitik.

Deutschland muss Ziele erreichen

Wissing verwies auf das Ziel der Bundesregierung, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität erreichen solle. Im Klimaschutzprogramm 2023 der Bundesregierung hieß es, der Aktionsplan solle eine "Roadmap" für den technologieübergreifenden Markthochlauf klimafreundlicher Schiffsantriebe und -kraftstoffe beinhalten.

Die für die globale Schifffahrt maßgebliche UN-Organisation IMO hatte im vergangenen Sommer beschlossen, dass die Seeschifffahrt weltweit ihre Treibhausgasemissionen bis etwa 2050 auf null reduzieren muss.

Rund 90 Prozent des weltweiten Warenhandels werden per Schiff abgewickelt. Die oft riesigen Containerschiffe fahren überwiegend mit Schweröl oder Marinediesel, einige auch mit flüssigem Erdgas LNG - allesamt fossile Energieträger, bei deren Einsatz das Treibhausgas CO2 frei wird. Rund drei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes gehen auf das Konto der internationalen Schifffahrt.

"Große Reedereien haben sich längst auf den Weg Richtung klimaschonende Schifffahrt gemacht, deshalb ist es höchste Zeit, dass die Bundesregierung nachzieht", sagte Clara Thompson, Greenpeace-Verkehrsexpertin. Denn bislang sei völlig unklar, wie die nötigen Alternativen zu Schiffsdiesel oder Schweröl, etwa E-Fuels, in der nötigen Menge produziert werden könnten. "Ein großer Schritt nach vorn wäre, wenn die Bundesregierung nicht länger die Illusion nährt, dass E-Fuels im Straßenverkehr eine Rolle spielen könnten - sie müssen dort eingesetzt werden, wo sie nicht durch Batterien ersetzt werden können, also in der Luft- und Schifffahrt."

Für den Nabu sagte die Verkehrsexpertin Pauline Schur, ein Aktionsplan sei dringend notwendig, um den Hochlauf für E-Fuels sowie Lade- und Bunkerinfrastruktur zu fördern. Als ersten Schritt brauche es aber vor allem eine klare Abkehr von Schweröl und eine Absage an LNG und Biokraftstoffen. "Außerdem darf der Naturschutz nicht unter die Räder geraten, etwa bei Genehmigungsverfahren oder beim Ausbau der Infrastruktur."

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Nach Milliardenskandal: US-Börsenaufsicht hebt Beschränkungen für Allianz auf Die Allianz DE0008404005 darf nach ihrem milliardenschweren Anlageskandal ihrer Fondstochter AGI in der Corona-Krise wieder alle Geschäfte in den USA betreiben. (Boerse, 16.07.2025 - 13:05) weiterlesen...

Streit um Rabatte: Amazon kassiert Niederlage vor Gericht Der Onlinehändler Amazon US0231351067 muss Sonderangebote in Zukunft teilweise anders kennzeichnen als bisher. (Boerse, 15.07.2025 - 15:07) weiterlesen...

Zulassung für CardLink bis Anfang 2027 verlängert Patienten in Deutschland können elektronische Rezepte bei den Online-Apotheken Redcare Pharmacy NL0012044747 und DocMorris CH0042615283 auch während der Übergangszeit zu einer neuen Abwicklungsinfrastruktur einlösen. (Boerse, 15.07.2025 - 12:11) weiterlesen...

Widerstand gegen Verlagerung der Börsenaufsicht nach Paris Hessen lehnt die EU-Pläne einer Verlagerung der Börsenaufsicht über die Frankfurter Wertpapierbörse an die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in Paris ab. (Boerse, 15.07.2025 - 11:24) weiterlesen...

Nvidia-Chef: Dürfen wieder KI-Chips nach China liefern Nach monatelangen Exportbeschränkungen darf der US-Techriese Nvidia US67066G1040 seine für China konzipierten KI-Chips wieder in der Volksrepublik verkaufen. (Boerse, 15.07.2025 - 07:50) weiterlesen...

DocMorris: Zulassung für CardLink in Deutschland bis Anfang 2027 verlängert DocMorris CH0042615283 kann die Entwicklung ihrer App zur Einlösung der E-Rezepte in Deutschland weiter vorantreiben. (Boerse, 15.07.2025 - 07:48) weiterlesen...