Deutschland, Gesellschaft

Die Aussagen vom Kanzler zum «Stadtbild» sorgen für heftige Kritik.

22.10.2025 - 16:30:36

Petition gegen Merz' «Stadtbild» - 100.000 Unterschriften. Eine Gruppe richtet sich mit klaren Worten an Merz - unterstützt von Tausenden Unterschreibern einer Petition.

Mit einer Online-Petition haben sich Tausende gegen die Bemerkungen zu «Stadtbild» und Migration von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gestellt. Die Petition «Wir sind die Töchter», die auf der Seite des Vereins innn.it veröffentlicht wurde, unterschrieben nach Angaben des Vereins etwa 100.000 Menschen in weniger als 24 Stunden. So unterstützen demnach Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Schauspielerin Marie Nasemann die Aktion. 

Die Botschaft der Initiative «Radikale Töchter» an den Kanzler: «Wir sind die Töchter, die keine Angst vor Vielfalt haben – aber vor Ihrer Politik. Wir sind die Töchter, die sich für Ihren Rassismus nicht einspannen lassen.» Sie fordern Merz auf, sich mit gesellschaftlichen Problemen wie Rassismus, soziale Spaltung und Gewalt gegen Frauen auseinanderzusetzen.

Kanzler erntet zahllose Kritik

Merz hatte vergangene Woche auf einer Pressekonferenz in Potsdam auf die Frage zum Erstarken der AfD unter anderem gesagt, man korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik und mache Fortschritte. «Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.» Am Montag blieb Merz bei seiner Haltung und sagte: «Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte. Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und deutliche Antwort. Ich habe gar nichts zurückzunehmen.» Seine Äußerungen lösten eine Welle an Kritik aus. 

Die Initiatorin und Gründerin der Gruppe «Radikale Töchter», Cesy Leonard, wirft dem Kanzler vor, mit seinen Worten Rassismus zu normalisieren und Menschen mit Migrationsgeschichte zum Feindbild zu machen. «Wir sind die Töchter, die Deutsche sind, hier geboren und aufgewachsen und trotzdem von Ihnen, Herr Merz, niemals als Deutsche gesehen werden», zitierte der Verein Leonard. «Sind Sie unser aller Bundeskanzler? Ihre Worte haben Gewicht – und Ihre jüngsten Aussagen werden der Verantwortung dieses Amtes nicht gerecht.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Schnäppchen ohne Ende - Warum uns das stressen kann Zum Black Friday wird besonders mit Rabatten geworben - und viele Menschen haben das Gefühl, alles im Blick haben und zugreifen zu müssen. (Wissenschaft, 27.11.2025 - 04:00) weiterlesen...

KI-Nutzung in Deutschland steigt deutlich an. Doch Experten warnen: Sicherheitsbewusstsein bleibt oft auf der Strecke. Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen Künstliche Intelligenz – vor allem zur Recherche. (Wissenschaft, 26.11.2025 - 12:21) weiterlesen...

Jeder dritte Erwachsene fühlt sich häufig gestresst. Wie der Stresslevel heute aussieht und was beim Abschalten hilft. Früher war es weniger stressig - davon sind viele Menschen laut einer Umfrage überzeugt. (Unterhaltung, 26.11.2025 - 11:00) weiterlesen...

TV-Köche warnen: «Wirte können nicht mehr davon leben» Frank Rosin und Alexander Kumptner blicken mit Sorge auf die Gastronomie: Hohe Kosten und sinkende Umsätze prägen ihrer Einschätzung nach die Branche. (Unterhaltung, 26.11.2025 - 09:55) weiterlesen...

Mehr als jeder Zweite empfindet Leben stressiger als früher. Viele Menschen haben das Gefühl, dass die persönliche Belastung gestiegen ist. Es gibt aber auch eine andere Auffassung. Arbeit, Uni, Kinderbetreuung, Geldsorgen - Stress kann viele Ursachen haben. (Unterhaltung, 26.11.2025 - 04:00) weiterlesen...

UN-Bericht: Weltweit alle zehn Minuten ein Femizid. Dabei gibt es Unterschiede je nach Weltregion. Rund 50.000 Frauen und Mädchen wurden 2024 Opfer tödlicher Gewalt in der Beziehung oder Familie - so steht es in einem Bericht der Vereinten Nationen. (Unterhaltung, 25.11.2025 - 04:07) weiterlesen...