Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), fordert eine Abschaffung des sogenannten begleiteten Trinkens ab 14 Jahren.
23.01.2024 - 00:01:00Drogenbeauftragter will begleitetes Trinken und Rauchen abschaffen
In Deutschland, einmalig in Europa, dürfen 14-Jährige Alkohol trinken, wenn ein Erziehungsberechtigter dabei ist. Der Sucht- und Drogenbeauftragte sagte, in dieser Regelung "spiegelt sich die anachronistische Wahrnehmung, dass wir in Deutschland kein Alkoholproblem hätten. Wir haben aber ein dickes Problem beim Alkoholkonsum. Alkohol ist ein sehr starkes Zellgift." Blienert plädiert dafür, die generelle Grenze für den Alkoholkonsum hochzusetzen: "Sinnvoll wäre einheitliche Regelungen für alle Suchtmittel - also generell auf 18 Jahre setzen. Das wäre vernünftig." Das könne er nicht allein entscheiden, aber so laute auch die Empfehlung, die viele Mediziner unterstützten. Auch beim Rauchen will der Sucht- und Drogenbeauftragte strengere Regeln. "Das Rauchen im Außengastrobereich sollte aus Gesundheitssicht nicht mehr erlaubt sein. Ich bin auch dafür, das Rauchen im Auto zu unterbinden, wenn Kinder und Jugendliche unter 18 oder auch Schwangere mitfahren." Eine Verteuerung von Tabakwaren hält er zusätzlich für eine sinnvolle Maßnahme: "Grob sind wir aktuell bei einer Packung mit 20 Zigaretten für 8 Euro, andere Länder sind schon bei 12 Euro oder mehr. Der Preis ist ein adäquates Mittel, um insbesondere Kinder und Jugendliche abzuhalten, aber auch um insgesamt die Raucherquote bei den Erwachsenen zu senken. Höhere Preise schrecken ab, das zeigen unsere Erfahrungen."