Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat vor den wirtschaftlichen Folgen der wiederholten Aussagen von Kanzler Friedrich Merz (CDU) zu Migration im Stadtbild gewarnt.
22.10.2025 - 09:00:00DIW-Präsident kritisiert Merz-Äußerungen zur Migration
Fratzscher sagte: "Der Bundeskanzler scheint ein Problem darin zu sehen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und dass das Stadtbild daher natürlich von Menschen mit Migrationsgeschichte geprägt ist." Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mahnte angesichts der hitzigen Diskussion zu mehr Differenzierung. "Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: In der Migrationsdebatte wird zu wenig getrennt zwischen der Fachkräftezuwanderung einerseits und Menschen, die aus humanitären oder sonstigen Gründen nach Deutschland kommen", sagte der Leiter des IW-Hauptstadtbüros, Knut Bergmann, dem "Handelsblatt". Dass Deutschland ökonomisch die Zuwanderung von Fachkräften benötige, sei unstrittig. Auch wenn er "keine sehr geschickte Formulierung" gewählt habe, stehe außer Frage, dass der Kanzler "den gesellschaftlichen Beitrag von gut integrierten Migranten in Deutschland wertschätzt".