Der Chef des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo, Roberto Cingolani, warnt angesichts des aktuellen politischen Konflikts zwischen den USA und der EU vor einer Spaltung der Nato.
09.04.2025 - 11:22:06Rüstungskonzern Leonardo warnt vor Zerfall der Nato
Eine Führungsrolle komme bei dieser verteidigungspolitischen Neuordnung der Bundesrepublik zu. "Wir brauchen ein starkes Deutschland", so der Leonardo-Chef. "Ich erwarte, dass die neue Regierung einen guten Job macht." Cingolani spricht sich außerdem dafür aus, die Definition der Verteidigungsausgaben weiter zu fassen. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mehrfach gefordert, die europäischen Nato-Staaten sollten fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben; derzeit liegen die Quoten eher bei zwei Prozent. In Zukunft könne ein Krieg damit beginnen, dass ein Land digital lahmgelegt werde, sagte Cingolani. Deswegen halte er es für besonders wichtig, in Europa die Cybersicherheit zu erhöhen. "Wir müssen Netzwerke und Server schützen, und wir müssen selbst in Quantencomputing, künstliche Intelligenz und Satelliten investieren." Beziehe man solche Ausgaben für digitale Infrastruktur mit ein, "dann ist ein Verteidigungsbudget von fünf Prozent nicht zu viel".