Das Welternährungsprogramm (WFP) hat vor einer drohenden Hungerkatastrophe im Sudan gewarnt.
13.12.2023 - 12:44:51POLITIK: Welternährungsprogramm warnt vor wachsendem Hunger im Sudan
Nahezu 18 Millionen Menschen in dem von einem blutigen Konflikt zerrissenen Land seien akut von Hunger bedroht, berichtete WFP-Landesdirektor Eddie Rowe am Mittwoch. Das seien mehr als doppelt so viele als im Jahr zuvor. Einer neuen Analyse zufolge herrscht ausgerechnet während der Erntesaison von Oktober bis Februar schon Hunger. Dabei sei dies die Zeit, in der mehr Nahrungsmittel verfügbar seien, so das UN-Programm.
In der im Februar folgenden "mageren Zeit" vor der nächsten Ernte drohe dann Hunger in katastrophalem Ausmaß. Der Anstieg des Hungers sei alarmierend. Immer mehr Menschen hätten gerade mal eine Mahlzeit am Tag - "und wenn sich nichts ändert, besteht ein hohes Risiko, dass sie noch nicht einmal dies haben werden".
Rowe appellierte an die Konfliktparteien, ungehinderten Zugang zu den betroffenen Regionen zu gewähren. "Viel zu viele Menschen sitzen Gebieten in der Falle, in denen gekämpft wird und die wir nur sporadisch, wenn überhaupt, erreichen können."
Im Sudan kämpfen seit Mitte April die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Dabei handelt es sich um eine aus Milizen in der Region Darfur hervorgegangene Quasi-Armee, die vom früheren Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird. Der Konflikt hat vor allem in der Hauptstadt Khartum und in der Krisenregion Darfur schwere Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach UN-Angaben sind seit Beginn der Kämpfe 6,6 Millionen Menschen innerhalb des Sudans oder in Nachbarländer geflohen.