Baerbock, Schweißperlen

Das Verhältnis von Annalena Baerbock und Robert Habeck hat Höhen und Tiefen.

04.09.2024 - 18:32:15

Baerbock: Schweißperlen liegen weniger an Robert Habeck. Das zeigt sich auch öffentlich. Bei einem gemeinsamen Auftritt haben die beiden Grünen-Politiker nun alles gegeben.

Bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin haben sich Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck sichtlich um ein lockeres Miteinander bemüht. «Heute Morgen hatten wir einen großartigen Auftritt zusammen im Kabinett und viele, viele zuvor», sagte Baerbock auf eine Frage, die eigentlich auf ihre Rolle im kommenden Bundestagswahlkampf abzielte. Sie äußerte sich bei einer Pressekonferenz am Rande einer Klausur des erweiterten Vorstands der Grünen-Bundestagsfraktion, bei der sie gemeinsam mit Habeck auf der Bühne stand.

«Also war die Frage: "Wie fühlt es sich an?"», sagte Baerbock weiter. «Es fühlt sich gut an, auch wenn ich hier Schweißperlen habe. Es liegt weniger an Robert Habeck als an dieser gefühlten 45-Grad-im-Raum-Temperatur.» Habeck stand amüsiert neben ihr und warf ein, im Kabinett sei ja «keiner dabei» gewesen. Die Treffen der Regierungsmitglieder sind nicht öffentlich.

Baerbock legte ihm die Hand auf den Arm, er legte ihr beim Weg von der Bühne die Hand auf den Rücken. Das Verhältnis zwischen den beiden einstigen Co-Parteichefs der Grünen hat Höhen und Tiefen, zeitweise war es merklich angespannt. 

Habeck gilt als wahrscheinlicher Spitzenkandidat

Baerbock hatte im Juli erklärt, dass sie selbst im nächsten Wahlkampf keine erneute Kanzlerkandidatur für ihre Partei anstrebe. Sie wolle sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Außenministerin widmen. Habeck, der nun als wahrscheinlicher Spitzenkandidat seiner Partei gilt, hatte vor einigen Wochen in einem Interview mit «Politico» deutlich gemacht, dass die Ausgangslage für seine Partei im kommenden Wahlkampf deutlich schwieriger sei als 2021, als Baerbock Kanzlerkandidatin war. 

Damals erzielten die Grünen auch nach Fehlern ihrer Kandidatin ein deutlich schlechteres Ergebnis, als es die Umfragen noch einige Monate zuvor hatten hoffen lassen. «2021 hatten wir Rückenwind, alle wollten mit uns regieren. Die Umfragen waren stabil bei 20 Prozent und drüber», sagte Habeck «Politico» zu dieser Zeit. Jetzt hingegen sei man unten und müsse sich wieder hocharbeiten. Habeck hatte schon 2021 Kanzlerkandidat seiner Partei werden wollen.

@ dpa.de