Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) hat die geplante Bafög-Reform deutlich kritisiert.
18.01.2024 - 14:30:37Deutsches Studierendenwerk kritisiert geplante Bafög-Novelle
"Die Preise und Mieten sind wegen der Inflation hoch, die Bafög-Bedarfssätze und die Bafög-Wohnkostenpauschale bleiben zu niedrig - obwohl dafür trotz schwieriger Haushaltslage Geld bereitsteht", so Anbuhl. "Das ist die fatale Botschaft dieses Referentenentwurfs an die Studierenden." Das Bafög solle bei den Bedarfssätzen und der Wohnkostenpauschale weiter beim Stand vom Herbst 2022 stagnieren, kritisierte er. "Die damalige Erhöhung der Bedarfssätze um 5,75 Prozent war schon gleich von der Inflation aufgefressen. Während es beim Wohngeld, der Rente, dem Bürgergeld und den Abgeordnetendiäten automatische Anpassungen gibt, wird das Bafög nur nach politischer Konjunktur erhöht." So werde das zentrale staatliche Instrument für Bildungsgerechtigkeit abgehängt, sagte der DSW-Vorsitzende. "Es fällt schwer, vor diesem Hintergrund die im Referentenentwurf geplanten, leichten Verbesserungen zu würdigen, etwa die Erhöhung der Elternfreibeträge um fünf Prozent, die Verlängerung der Förderungshöchstdauer um ein Semester, den Fachrichtungswechsel nun nach fünf Semestern oder die geplante Studienstarthilfe", so Anbuhl. "Denn gleichzeitig soll auch der Bafög-Darlehensanteil erhöht werden, von derzeit maximal 10.010 Euro auf 11.550 Euro." Viele Studierende gerade aus ärmeren Familien schreckten Schulden vom Studium ab. Das zeige auch die jüngste Sozialerhebung. "Versprochen hatte die Koalition, zu prüfen, den Darlehensanteil abzusenken", sagte Anbuhl. "Nun schlägt das Bildungsministerium das komplette Gegenteil vor."