Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die Bedeutung des geplanten Einsatzes der Fregatte "Hessen" im Roten Meer hervorgehoben.
20.02.2024 - 08:38:09Pistorius: Einsatz im Roten Meer 'wesentliches Signal' an Huthis
Es sei ein Signal, mit dem der Westen zeigt: "Wir werden die internationale Sicherheit und die Freiheit der Navigation schützen. Die Wirkung wird nicht zu unterschätzen sein", sagte der SPD-Politiker am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Der Einsatz sei ein "ganz wesentliches Signal an die attackierenden Huthis und die dahinterstehenden Organisationen und Staaten".
Die Freiheit der Handelswege und die Sicherheit der Schiffe auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Europa und Asien seien unabdingbar. Es gehe "im Kern dahinter vor allem um die Sicherheit der internationalen Seefahrt insgesamt", betonte der Verteidigungsminister. "Da kann Deutschland nicht an der Seite stehen und nichts tun."
Pistorius bekräftigte außerdem, dass es sich um einen defensiven Einsatz handelt. Es gehe ausschließlich um "Abwehr bei Angriffen", beispielsweise durch Drohnen und Raketen und nicht um Schläge auf das Festland wie bei Amerikanern und Briten. Der Einsatz sei zunächst auf ein Jahr begrenzt, könne aber verlängert werden. "Ja, das kann lange dauern", sagte der 63-Jährige. Das sei aber "ein Blick in die Glaskugel".
Pistorius ist an diesem Dienstag auf Kreta, wo er die rund 240 Soldaten an Bord der "Hessen" besucht. Das Kriegsschiff legt dort gerade einen Zwischenstopp ein auf dem Weg von Wilhelmshaven ins Einsatzgebiet. Sollte der Bundestag der Mission am Freitag wie erwartet zustimmen, wird die Fregatte unmittelbar danach vom ägyptischen Suezkanal aus ins Rote Meer einfahren. Die Mission gilt als gefährlichster reiner Marine-Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Die militant-islamistische Huthi-Miliz aus dem Jemen will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen.