Produktion/Absatz, Politik/Regierungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Verstaatlichung der Stromnetze zur Senkung der Stromkosten ab.

09.02.2025 - 11:05:58

Scholz lehnt Verstaatlichung der Stromnetze ab

"Das würde uns überfordern", sagte der SPD-Spitzenkandidat bei einer Wahlarena des DGB in Potsdam. Er kann sich aber eine Beteiligung des Bundes vorstellen. Ihm gehe es darum, "dass die großen vier Stromautobahn-Netzbetreiber möglicherweise auch zusammengefasst werden, dass der Staat auch bereit ist, sich gegebenenfalls zu beteiligen". Die IG Metall hatte eine Verstaatlichung der Netzbetreiber gefordert, um Stromkosten niedrig zu halten.

"Was wir aber brauchen bei den großen Stromautobahnen, das ist ein Preisdeckel", sagte der Kanzler. Er hatte vorgeschlagen, die Kosten für die Netzentgelte zu halbieren und einen festen Preisdeckel von 3 Cent pro Kilowattstunde einzuführen. Somit müsse sich niemand sorgen, wenn zusätzlich 300 Milliarden Euro in die Stromnetze investiert werden müsse.

Neue Aufteilung der Netzentgelte

Tausende Kilometer neue Stromleitungen sind notwendig, damit der Windstrom - der vor allem im Norden produziert wird - in die großen Verbrauchszentren im Süden kommt. Das kostet viele Milliarden Euro. Steigende Netzentgelte belasten die Endkunden, weil diese Kosten auf den Strompreis umgelegt werden.

Scholz verwies darauf, dass die Energiepreise in Brandenburg wegen einer besseren Verteilung der Netzentgelte seit Anfang des Jahres sinken. Der Stromnetzausbau in vielen ländlichen Gebieten wird aus den Netzentgelten finanziert, die alle Stromkunden zahlen müssen. Dies führte bisher dazu, dass in Regionen mit starkem Ökostrom-Ausbau die Netzentgelte höher lagen als in anderen Regionen. Eine Neuregelung sorgt dafür, dass die Mehrkosten auf alle Stromkunden umgelegt werden.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Diskussion um abgeschalteten Treibstoff-Regler Nach einem vorläufigen Bericht zum Absturz des Air-India-Flugzeugs vor einem Monat stehen zwei Regler und die Piloten im Fokus. (Politik, 13.07.2025 - 15:05) weiterlesen...

Grüne-Jugend-Chef: Großkonzerne für Klimaschutz enteignen Zum Schutz des Klimas ruft der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, zur Enteignung der Energiekonzerne RWE DE0007037129 und Leag sowie von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 auf. (Politik, 13.07.2025 - 14:46) weiterlesen...

Beauftragte: Patientenakte braucht genauere Datenschutzeinstellungen Die Bundes-Datenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider hat dazu aufgerufen, in der elektronischen Patientenakte (ePA) den Schutz sensibler Daten zu verbessern. (Politik, 13.07.2025 - 14:37) weiterlesen...

Mobilfunknetz mit teils deutlichen regionalen Lücken Im deutschen Mobilfunknetz ist die Abdeckung insgesamt hoch, es zeigen sich aber weiterhin regionale Lücken. (Politik, 13.07.2025 - 07:56) weiterlesen...

Grüne-Jugend-Chef: Großkonzerne für Klimaschutz enteignen Zum Schutz des Klimas ruft der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, zur Enteignung der Energiekonzerne RWE DE0007037129 und Leag sowie Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 auf. (Politik, 12.07.2025 - 14:59) weiterlesen...

Bundesrat sorgt sich um Zukunft der deutschen Stahlindustrie Der Bundesrat hat an die Bundesregierung appelliert, die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Deutschland nachhaltig zu sichern. (Politik, 11.07.2025 - 13:59) weiterlesen...