Berlin / Mainz - In einer aktuellen Stellungnahme spricht sich Wildtierschutz Deutschland entschieden gegen die Aufnahme des Wolfes als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz aus.
04.12.2025 - 13:38:02Geplante Änderung des Bundesjagdgesetzes: Wolf gehört nicht ins Jagdrecht - Fakten statt Populismus. Der vorliegende Gesetzesentwurf ignoriert wissenschaftliche Fakten, gefährdet den Artenschutz und bietet keine nachhaltigen Lösungen für Weidetierhalter.
Die geplante Gesetzesänderung suggeriert, dass die Bejagung des Wolfes notwendig sei, um Konflikte zu minimieren. Eine Analyse der Faktenlage zeigt jedoch das Gegenteil: Weder gibt es ein steigendes Konfliktpotential gegenüber Menschen, noch ist die Bejagung ein geeignetes Mittel zum Schutz von Weidetieren.
Rückläufige Risszahlen bestätigen Wirksamkeit von Herdenschutz
Entgegen der Begründung des Referentenentwurfs steigen die Konflikte in der Weidetierhaltung nicht an. Im Gegenteil: Der aktuelle Statusbericht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) verzeichnet einen Rückgang der geschädigten Nutztiere um 25 Prozent. "Die Zahlen belegen eindeutig: Nicht der Abschuss, sondern konsequenter Herdenschutz ist der Schlüssel zum Erfolg", so Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland. Studien aus vielen Ländern zeigen zudem, dass es keinen Zusammenhang zwischen Bejagungsintensität und Risshäufigkeit gibt.
Bestandsgefährdung und Verstöße gegen EU-Recht
Wildtierschutz Deutschland weist darauf hin, dass der Erhaltungszustand der Wölfe in Deutschland national betrachtet, keineswegs - wie von der Bundesregierung gemeldet - günstig ist. Darauf weist ein im November 2023 verfasster Bericht des BfN, wissenschaftlich arbeitender Institute und einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Referenzwert" hin. Die geplante jagdliche Bestandregulierung verstößt somit gegen geltendes EU-Recht und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs.
Kritik an "Willkür-Regelungen" und Tierschutzverstößen
Scharfe Kritik übt die Stellungnahme an den geplanten praktischen Änderungen:
Forderung: Prävention statt Abschuss
Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, den Fokus auf echte Lösungen zu legen und den Referentenentwurf zur Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz zu begraben. Es gelte, ein Hauptaugenmerk auf die unbürokratische Förderung von Herdenschutzmaßnahmen zu legen - auch in aktuell noch nicht besetzten Habitaten - sowie auf eine bessere Beratung der Weidetierhalter.
"Der vorliegende Entwurf ignoriert naturschutzfachliche und rechtliche Fakten, denen zufolge der Wolf nicht ins Jagdrecht gehört", fasst Lovis Kauertz zusammen.
+++
Link zur Stellungnahme: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/aufnahme-wolf-bundesjagdgesetz-referentenentwurf
Pressekontakt:
Presse/Öffentlichkeitsarbeit: Carmen Stürmer und Florinde Stürmer
M. 0157 39 39 54 92 und 0157 54 44 51 67
Wildtierschutz Deutschland e.V.
fs@wildtierschutz-deutschland.de | cs@wildtierschutz-deutschland.de
www.wildtierschutz-deutschland.de
www.facebook.com/wildtierschutz
Instagram: wildtierschutzdeutschland
Über Wildtierschutz Deutschland e.V. (WTSD):
Wildtierschutz Deutschland in eine gemeinnützige Tier- und Naturschutzorganisation. Sie wurde 2011 gegründet und setzt sich seitdem für Wildtiere, ihre Lebensräume und für eine Änderung der nicht zeitgemäßen Jagdgesetzgebung ein.
Mitglied der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht
e.V. (DJGT) und Mitbegründer des Aktionsbündnis Fuchs (ABF)
Original-Content von: Wildtierschutz Deutschland e.V. übermittelt durch news aktuell


