Berlin - Das Bündnis ProTransplant begrüßt die geplante Reform der Lebendorganspende.
04.09.2025 - 10:10:00Bündnis ProTransplant: Reform der Lebendorganspende reicht nicht. Die Regierung sollte sich aber nicht mit kleinen Schritten zufriedengeben. In den letzten fünf Jahren ist das Transplantationsgesetz zweimal angepasst worden, ohne dass die Zahl der Organtransplantationen gestiegen ist. Das Bündnis appelliert daher an die Politik, die Chance zu nutzen und das längst überfällige Paket an Maßnahmen einschließlich der Widerspruchsregelung auf den Weg zu bringen.
Eine Lebendorganspende ist im Wesentlichen nur bei Patient*innen mit Nierenversagen möglich. Sie ermöglicht den Empfänger*innen medizinisch die besten Aussichten. Für die Spender*innen ist sie insgesamt sicher, aber nicht komplett ohne Risiko [1,2,3]. "Die Neuregelung trägt aus unserer Sicht dazu bei, die Qualität der Transplantationen zu verbessern. Die Zahl der Lebendorgantransplantationen wird sich dadurch jedoch nur unwesentlich erhöhen", so Zazie Knepper, Sprecherin von Bündnis ProTransplant.
Spanisches Modell beruht auf mehreren Erfolgsfaktoren
"Die Lebendspende ist eine zusätzliche Option. In Familien mit einer genetisch bedingten Nierenerkrankung ist der Kreis potenzieller Lebendspender*innen meist von vornherein begrenzt. Und auch Menschen, die andere Organe als eine Niere benötigen, sind weiterhin benachteiligt", ergänzt Susanne Dammann vom Verein PKD Familiäre Zystennieren, Mitglied bei ProTransplant. "Deutschland muss sich diesem Problem endlich umfassend stellen und nicht wieder politisches Stückwerk abliefern. Nur eine grundlegende Reform wird zu einer Verbesserung führen."
Das spanische Erfolgsmodell bei der Organspende beruht auf einem Bündel an verschiedenen Maßnahmen. Das Bündnis ProTransplant appelliert an die deutsche Gesundheitspolitik, sich daran zu orientieren.
Über das Bündnis ProTransplant
Das Bündnis ProTransplant ist ein Zusammenschluss von 30 Patient*innenverbänden, Selbsthilfegruppen und Unterstützerinnen und Unterstützern im Bereich Transplantation und Organspende. Unser Ziel ist eine Verbesserung der Gesetzgebung zu Organspende und Organtransplantation in Deutschland. Wir nehmen der Politik das jahrzehntelange folgenlose Vertrösten auf Besserung in der Zukunft nicht mehr ab. Wir fordern, von unseren Nachbarländern zu lernen, damit die Wartezeiten deutlich kürzer werden und das Leid und Sterben auf der Warteliste aufhört.
Quellen
[1] Achkar KA, et al. Advances in Kidney Disease and Health. 2024;31(5):400-7
[2] Holscher CM, et al. Clin J Am Soc Nephrol. 2019;14(10):1493-9
[3] Massey EK, et al. Transplantation. 2025;109(2):259-72
Pressekontakt:
Zazie Knepper
Mobil: 0172 607 89 95
zazie.knepper@pro-transplant.de
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