Deutschland, Australien

Bereits im Mai war die Außenministerin wegen eines Raddefekts an einem Regierungsairbus in Katar gestrandet.

14.08.2023 - 03:31:21

Flugzeugpanne: Baerbock muss Australien-Reise unterbrechen. Nun muss Baerbock erneut eine Reise unterbrechen. Wann es weitergeht, ist unklar.

  • Außenministerin Annalena Baerbock muss ihre Reise nach Australien unterbrechen. - Foto: Michael Kappeler/dpa

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  • Die Piloten des Regierungs-Airbus A340 lassen kontrolliert Treibstoff ab. - Foto: Sina Schuldt/dpa

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  • Außenministerin Annalena Baerbock steigt aus der Regierungsmaschine. - Foto: Sina Schuldt/dpa

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Außenministerin Annalena Baerbock muss ihre Reise nach Australien unterbrechen. - Foto: Michael Kappeler/dpaDie Piloten des Regierungs-Airbus A340 lassen kontrolliert Treibstoff ab. - Foto: Sina Schuldt/dpaAußenministerin Annalena Baerbock steigt aus der Regierungsmaschine. - Foto: Sina Schuldt/dpa

Erneute Flugzeugpanne für Außenministerin Annalena Baerbock: Nach einer Zwischenlandung zum Auftanken in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten musste die Grünen-Politikerin am frühen Morgen ihren Flug zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi vorerst abbrechen.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts hatte zuvor an Bord erklärt: «Wegen eines mechanischen Problems müssen wir aus Sicherheitsgründen nach Abu Dhabi zurückkehren.» Das Flugzeug landete um 5.33 Uhr Ortszeit (3.33 Uhr MESZ) wieder sicher in Abu Dhabi. Dort sollte geklärt werden, ob, wann und wie die Reise fortgesetzt werden kann.

Am Boden sollte die Flugzeugbesatzung zunächst prüfen, ob der Schaden mit Bordmitteln behoben werden kann oder ob Ersatzteile benötigt werden.

Im Laufe des Tages soll entschieden werden, wann Baerbock ihre Reise fortsetzen kann. Unter anderem wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten der Flugzeugbesatzung wird nicht damit gerechnet, dass die Grünen-Politikerin noch im Laufe des Tages mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr weiterfliegen kann.

Als möglich gilt, dass Baerbock mit einem kleinen Teil ihrer Delegation per Linie weiterfliegt - wobei Linienflüge erst am Abend nach Australien starten würden.

Probleme beim Einfahren der Landeklappen

Das Flugzeug war nach einer Zwischenlandung zum Auftanken in Abu Dhabi um 3.33 Uhr Ortszeit wieder gestartet. Drei Minuten später wurde das Problem in der Luft bemerkt und der Flieger musste aus Sicherheitsgründen zurückkehren. Der Flugkapitän hatte zuvor über den Bordlautsprecher darüber informiert, dass es Probleme beim Einfahren der Landeklappen gebe.

Um sicher in Abu Dhabi landen zu können, musste zunächst Treibstoff abgelassen werden. Der Airbus war für die lange Strecke mit 110 Tonnen Kerosin betankt. Davon mussten 80 abgelassen werden. Das Flugzeug war mit einem maximalen Startgewicht von 271 Tonnen gestartet. Für die Landung musste es auf ein Gewicht von unter 190 Tonnen kommen.

Nach der Landung begleitete die Flughafenfeuerwehr den Airbus. Der Flugkapitän sprach von einer normalen Landung, die für eine solche Situation im Simulator geübt werde. Er habe die Begleitung durch die Feuerwehr nicht beantragt.

Pilot: Solcher Fehler in Laufbahn noch nicht aufgetreten

Der Kapitän sagte, er sei seit 35 Jahren Pilot und seit 30 Jahren bei der Flugbereitschaft. Ein solcher Fehler sei in der ganzen Zeit noch nicht aufgetreten. Demnach war eine der beiden hinteren Landeklappen defekt. Aus diesem Grund konnten diese nicht wir eigentlich notwendig symmetrisch eingefahren werden. Dies erhöhte den Kerosinverbrauch. Zudem konnten weder die Reiseflughöhe noch die normale Reisegeschwindigkeit erreicht werden.

Baerbock selbst wollte sich zunächst nicht öffentlich zu dem Vorfall äußern. Es wurde aber davon ausgegangen, dass sie die Reise fortsetzen will. Ursprünglich wollte die Außenministerin am Dienstagabend von der australischen Hauptstadt Canberra nach Sydney weiterfliegen. Am Donnerstagmorgen Ortszeit war der Weiterflug nach Neuseeland geplant. Noch am Donnerstagabend sollte es nach Fidschi weitergehen. Baerbock war am Sonntag zu einer einwöchigen Reise in die Pazifikregion aufgebrochen.

Auch andere Regierungsmitglieder hatten bereits Flugpannen

Es ist nicht das erste Mal, dass die Außenministerin auf ihren Reisen aufgehalten wird. Erst Mitte Mai war Baerbock wegen eines Reifenschadens an ihrem Regierungsairbus in Doha im Wüsten-Emirat Katar gestrandet und musste ihre Reise in die Golfregion unfreiwillig verlängern.

Doch auch andere Regierungsmitglieder mussten bereits wegen Pannen an einer Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr unplanmäßige Aufenthalte in Kauf nehmen. Beispielsweise musste der Luftwaffen-Airbus «Konrad Adenauer» im November 2018 mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem damaligen Finanzminister Olaf Scholz (SPD) an Bord auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires umkehren. Unter anderem war das Funksystem lahmgelegt. Beide flogen Linie nach Argentinien. Drei der am Montag mit Baerbock mitreisenden Journalisten waren schon damals auf dem Flug mit Merkel und Scholz dabei.

Im Oktober 2018 knabberten zudem Nagetiere bei einem Stopp in Indonesien wichtige Kabel der «Adenauer» an. Scholz kehrte damals per Linienflug von der Tagung des Internationalen Währungsfonds zurück. Im Dezember 2016 strandete die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf dem Weg nach Mali. Wegen eines Computerproblems bei ihrem A340 in der nigerianischen Hauptstadt Abuja musste sie dort übernachten.

Baerbocks jüngster Flug nach Australien war ursprünglich mit der Schwestermaschine der früheren «Konrad Adenauer» geplant, einer nahezu baugleichen A340-300. Diese war jedoch ebenfalls kaputt.

@ dpa.de