Bauministerin Klara Geywitz hat sich für schnelle Hilfe bei Verlust der Wohnung ausgesprochen.
11.09.2024 - 05:35:58Geywitz: Schnelle Hilfe bei Wohnungsverlust
Zum nationalen Tag der wohnungslosen Menschen am Mittwoch verwies die SPD-Politikerin dabei auf Notunterkünfte. "Hier wollen wir Empfehlungen für bundesweite Standards erarbeiten, um insbesondere Familien und Frauen besser zu schützen." Wohnungs- und Obdachlosigkeit gehe alle an.
Die Bundesregierung hatte im April einen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit beschlossen. Dieser solle dazu beitragen, "dass wir als Gesellschaft nicht mehr wegschauen, sondern aktiv werden zur Überwindung der Wohnungslosigkeit", sagte Geywitz und ergänzte: "Um das vielfältige Engagement zu unterstützen, haben wir eine Kompetenzstelle von Bund, Ländern und Kommunen geschaffen." Kernpunkt des Plans ist die Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnungen.
Mehr untergebrachte Wohnungslose
Nach Daten des Statistischen Bundesamts stieg die Zahl untergebrachter wohnungsloser Menschen in Deutschland deutlich. Rund 439.500 seien zum Stichtag 31. Januar 2024 von Kommunen in Einrichtungen untergebracht gewesen. 2023 waren es 372.000 Menschen, 2022 sind es 178.100 gewesen. Der Anstieg ging laut Bundesamt vor allem auf Verbesserungen der Datenmeldungen zurück.
Zu den erfassten Personen zählen etwa Menschen, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften oder auch gewerblichen Unterkünften wie Pensionen und Hotels untergebracht sind. Daneben gibt es Menschen, die auf der Straße leben und nicht statistisch erfasst wurden. Dazu gibt es keine genauen Statistiken.
"Wir brauchen Prävention, um Wohnungsverluste zu verhindern", sagte Geywitz. Sie nannte das Wohngeld als Beispiel, das ausgeweitet worden sei, "damit niemand wegen steigender Miet- und Energiekosten seine Wohnung verlieren muss".
Familien immer stärker von Wohnungslosigkeit bedroht
Nach einer Einschätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind Familien immer stärker davon bedroht, ihr Zuhause zu verlieren. Bei elf Prozent der Personen, die sich in Wohnungsnotfällen an nicht kommunale Hilfseinrichtungen gewendet hätten, lebten Kinder mit im Haushalt, wie aus dem Jahresbericht 2022 hervorgeht. Das sei ein Höchststand.
Unter den Hilfesuchenden mit Kindern seien etwa gleich viele Paare und Alleinerziehende gewesen. Für den Bericht wurden Daten von über 38.200 Klientinnen und Klienten aus 227 Einrichtungen und Diensten der freien Träger ausgewertet.