Auch die für den offiziellen Start der elektronischen Patientenakte (ePA) in dieser Woche neu hinzugefügten Sicherheitsmaßnahmen haben sich offenbar als unzureichend erwiesen.
30.04.2025 - 18:18:18Hacker entdecken Sicherheitslücke bei elektronischer Patientenakte
Die Gematik als Betreiber musste einräumen, dass die Angriffsszenarien "technisch möglich" seien, wenn auch in der Realität "wenig wahrscheinlich". Der Start der ePA wurde daraufhin auf Dienstag dieser Woche verschoben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte damals dazu mitgeteilt, man bringe die ePA "erst dann, wenn alle Hackerangriffe, auch des CCC, technisch unmöglich gemacht worden sind". Um den Zugriff von Unbefugten auf elektronische Patientenakten zu erschweren, wurde daraufhin unter anderem die zusätzliche Abfrage eines Prüfwertes eingeführt, der sich aus dem Datum des Versicherungsbeginns und der Straße und Hausnummer der Wohnanschrift der versicherten Person zusammensetzt. Die Hacker demonstrierten nun, dass sie diese Daten unter bestimmten Voraussetzungen automatisiert abfragen können, im System der sogenannten elektronischen Ersatzbescheinigung. Es wird normalerweise dazu genutzt, um Patienten, die ihre Gesundheitskarte vergessen haben, trotzdem abrechnen zu können. Mit den abgefragten Daten lässt sich der Prüfwert berechnen, das Verfahren dazu ist öffentlich dokumentiert. Die Gematik reagierte mit einer "Sofortmaßnahme". Das Verfahren wurde demnach "vorerst ausgesetzt". Die elektronische Ersatzbescheinigung steht damit vorerst nicht mehr zur Verfügung. Es gebe "bislang keine Hinweise darauf, dass es einen unbefugten Zugriff auf elektronische Patientenakten gegeben hat", hieß es bei der Gematik.