Direktinvestitionen, Kasachstan

Astana / Berlin - Es ist die schiere Größe Kasachstans, die neue Potentiale für Deutschlands Wirtschaft bietet, sei es im Bereich Logistik, in der Bau-, Rohstoff- oder Landwirtschaft.

16.05.2024 - 11:18:21

Deutsche Direktinvestitionen in Kasachstan erreichen mit 712 Millionen Euro neuen Rekordwert. Davon konnte sich jüngst eine hochrangige 40köpfige Wirtschaftsdelegation des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft überzeugen, die im Rahmen der 40. Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs (BEK) zu Gesprächen in der kasachischen Hauptstadt zusammengekommen ist. Bei dem Treffen gab der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew bekannt, dass die deutschen Direktinvestitionen in Kasachstan im letzten Jahr um 64 Prozent angestiegen sind und mit rund 770 Millionen US-Dollar (712 Millionen Euro) einen neuen Rekordwert erreicht haben.

Auf der 40. Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft diskutierten Delegationen beider Länder, bestehend aus Vertretern von Regierungsbehörden, Wirtschaftsverbänden, Wissenschafts- und Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen in zwei Podiumsdiskussionen die Umsetzung des Partnerschaftsabkommens im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich in einem neuen institutionellen und rechtlichen Rahmen sowie Fragen der Ernährungssicherheit und die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland im Bereich der Landwirtschaft.

Dabei würdigte Präsident Tokajew Deutschland als strategischen Partner Kasachstans in der Europäischen Union. Mit Blick auf den aktuellen Rekordwert deutscher Direktinvestitionen im Land mit einem neuen Rekordwert von umgerechnet 712 Millionen Euro in 2023 verwies er auf positive Trends in der Entwicklung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sowie auf das wachsende Interesse deutscher Unternehmen an einer Ausweitung ihrer Präsenz in Kasachstan.

In Bezug auf die Zusammenarbeit im Agrarsektor erinnerte der Präsident an seinen Vorschlag, ein regionales Zentrum für nachhaltige Landwirtschaft einzurichten, das dazu beitragen soll, das landwirtschaftliche Potenzial Kasachstans effektiver zu nutzen und die Einführung innovativer Technologien und deren Vermarktung zu fördern.

"Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft leistet als langjähriger und vertrauensvoller institutioneller Partner Kasachstans bei der Entwicklung der bilateralen Außenwirtschaftsbeziehungen einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Potenzials der Volkswirtschaften beider Länder. Der konstruktive Dialog über die praktische Umsetzung der von den Staatsoberhäuptern unserer Staaten getroffenen Vereinbarungen brachte zu den erfolgreichen Ergebnissen", erklärte der erste stellvertretende Ministerpräsident Kasachstans Roman Sklyar anlässlich der in Astana abgehaltenen Wirtschaftsgespräche.

Cathrina Claas-Mühlhäuser, Vorstandsvorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und Aufsichtsratsvorsitzende des Landmaschinenherstellers Claas verwies ihrerseits auf die in Deutschland ergriffenen Maßnahmen zur Diversifizierung der Außenwirtschaftsbeziehungen, um die Nachhaltigkeit der Lieferketten und der Produktion zu erhöhen, sowie auf das bedeutende Potenzial Kasachstans als wichtiger Partner bei der Verwirklichung der Ziele der deutschen Wirtschaft.

Während der Diskussionen kamen die Parteien überein, dass sich die Volkswirtschaften Kasachstans und Deutschlands in vielerlei Hinsicht ergänzen und eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit auf der Grundlage der Formel "Rohstoffe gegen Technologie" für beide Seiten "Win-Win"-Ergebnisse liefert.

Darüber hinaus sind Kasachstan und Deutschland vor dem Hintergrund des Klimawandels und der internationalen Politik sehr daran interessiert, bei der Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft zusammenzuarbeiten, ließen beide Seiten bei der gemeinsamen Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs in Astana verlauten.

Auf dem Programm der von Cathrina Claas-Mühlhäuser angeführten Wirtschaftsdelegation standen zudem auch Treffen mit dem Landwirtschaftsminister Aidarbek Saparov und dem Vizeminister für Industrie und Bauwesen Olzhas Saparbekov auf der Besuchsagenda.

Über den Berliner Eurasischen Klub (BEK)

Der Berliner Eurasischen Klub (BEK) wurde 2012 gegründet. Die Aktivitäten des BEK zielen darauf ab, den Dialog zwischen Kasachstan, Zentralasien und der Europäischen Union in den Bereichen Gesellschaftspolitik, Handel, Wirtschaft und Bildung zu fördern. Auf der bilateralen Plattform treffen sich Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und Experten, um aktuelle Themen zwischen beiden Ländern abzustimmen, einen offenen Meinungsaustausch zu führen und Vorschläge für eine vertiefte Zusammenarbeit zu entwickeln. BEK-Sitzungen finden jährlich in Astana, Brüssel und Berlin statt. In den zwölf Jahren seines Bestehens hat sich der Klub zu einem wirksamen Mechanismus für die Interaktion zwischen Vertretern der Geschäftswelt und Beamten beider Länder etabliert.

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