Angesichts einer veränderten Medienlandschaft und immer mehr Fake News und Desinformationskampagnen hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bedeutung professioneller Journalistinnen und Journalisten betont - mehr denn je.
03.06.2024 - 18:31:59Scholz: Brauchen guten Journalismus als Orientierung
"Wir brauchen sie als Orientierung, damit wir nicht versinken in einem Meer aus Informationen und Desinformationen", sagte Scholz am Montag bei einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Deutschen Journalistenschule in München. Gesicherte Informationen seien essenziell für die politische und öffentliche Debatte. Er betonte: "Ohne eine freie, unabhängige und vielfältige Presse gibt es keine Demokratie."
Gleichzeitig warnte Scholz vor einem zunehmenden Gefühl der Entfremdung zwischen Politikern und Medien einerseits und Teilen der Gesellschaft andererseits, die keine Zeitung lesen und keine Tagesschau schauen. Diese Menschen dürfe man nicht aus dem Blick verlieren, mahnte er. Scholz warnte aber auch vor zu starken Vereinfachungen und Zuspitzungen in der medialen Berichterstattung. Medien müssten zuspitzen - manches gerate ihm dann aber doch zu simpel. Der Kanzler plädierte zudem für "mehr Inhalte statt Kampagnen, mehr Information statt Haltung" - "das täte unserem Land gut", sagte er.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte: "Ohne Journalismus geht Demokratie nicht." Und in Zeiten, in denen die Demokratie bedrohter sei denn je, sei auch der Beruf von Journalistinnen und Journalisten wichtiger denn je, sagte er.
Die DJS war 1949 als ein Institut für die Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten gegründet worden, als erste Journalistenschule in Deutschland. Getragen und finanziert wird sie von 60 Medienhäusern, Verbänden, Gewerkschaften, Institutionen, Unternehmen, Stiftungen und Parteien. Mehr als 2600 Absolventinnen und Absolventen haben die Ausbildung bisher durchlaufen. Heute bietet die DJS ein praktisches und crossmediales Training unter anderem in den Bereichen Print, Online, Radio, Fernsehen und Social Media, die Ausbildung ist kostenfrei. Jährlich gibt es 45 Plätze in den Lehrredaktionen, 30 davon in einem gemeinsamen Masterprogramm mit der Ludwig-Maximilians-Universität München.