Angesichts des Erfolgs des häufig als rechtsextrem eingestuften Rassemblement National (RN) in Frankreich schließt die Chefin der sogenannten Wirtschaftsweisen eine Verschlechterung der Bonität des Landes nicht aus.
01.07.2024 - 18:33:24Schnitzer hält Rating-Senkungen wegen Frankreich-Wahl für möglich
Sorgen, die Wahl könne Ausgangspunkt einer neuen Eurokrise werden, wies Schnitzer jedoch zurück. Frankreich werde "kein zweites Griechenland werden", sagte die Ökonomin, die auch Co-Vorsitzende des deutsch-französischen Rates der Wirtschaftsexperten ist. "Dafür ist es wirtschaftlich zu stark." Sollte in Frankreich künftig tatsächlich ein EU-feindlicher Premierminister des RN regieren, müsse Deutschland "sich noch mehr in die Führungsrolle begeben und sich vielleicht auch auf die Suche nach neuen Verbündeten machen", forderte Schnitzer. Deutschlands Rolle sei früher die eines Wachstumsmotors für Europa gewesen, momentan aber wachse das Land besonders wenig. Deshalb solle nicht an der Infrastruktur gespart werden, etwa bei der Bahn. "Wir blamieren uns gerade bei der Europameisterschaft, weil die Züge nicht fahren oder zu spät sind", so Schnitzer. "So schlecht kann man vor der Welt dastehen, wenn solche Dinge nicht funktionieren."