BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Mundes, Zentralbank

Politik des offenen Mundes (policy of open mouth)

Die Zentralbank kündigt (durch ihren Präsidenten) der Öffentlichkeit im voraus ihre Massnahmen mehr oder minder deutlich an. Über die Vorteile (die Märkte können sich rechtzeitig auf entsprechende Zinsschritte einstellen) und die Nachteile (vor allem: die Beschlussorgane werden entmachtet, Gefahr, dass verschiedene Stimmen aus der Zentralbank laut werden, die Zentralbank läuft Gefahr, zur Sklavin der Presse zu werden) wurde und wird noch immer kontrovers diskutiert. Siehe Aktentaschen-Indikator, Restriktionstendenz, Signalwirkung. Siehe Geldpolitik, Geldmarkt-Volatilität. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juni 2004, S. 23 (Gefahren eines "Hin und Her"), Monatsbericht der EZB vom Januar 2006, S, 59 ff. (Berechenbarkeit der Geldpolitik der EZB; ausführliche Darlegung mit vielen Übersichten), Monatsbericht der EZB vom April 2007 ff. (ausführliche, lehrbuchmässige Darlegung).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen