BÖRSENLEXIKON ARTIKEL
Lebendrind
Aus Regionen der USA mit sehr kalten Wintern, wie Texas, Kansas, Nebraska, Colorado, Oklahoma, Iowa, South Dakota, Minnesota und Montana kommen die größten Viehzüchter des Landes für "Lebendes Rind", häufig auch als "Lebendrind" bezeichnet. Der Geburt der Kälber im Frühjahr kommt eine hohe Bedeutung zu, um so für etwa sechs Monate Weideflächen und mildes Wetter ausnutzen zu können. Die Kälber werden nach 6-8 Monaten, bei einem Gewicht von 300 bis 600 Pfund, von der Mutter getrennt. Als junge Kälber werden sie von speziellen Viehzüchtern gekauft und gefüttert bis sie ein Gewicht von 600 bis 800 Pfund haben. Damit sind sie erwachsen und gehören zur Kategorie Mastrind (Feeder Cattle). Spezielle Mastbetriebe kaufen die Rinder zu diesem Zeitpunkt. Sie versuchen mit besonderem Futtermittel die Gewichtszunahme anzutreiben. Getreide, Eiweißzusätze u. a. sind Bestandteile dieses Futters. Bis zur Schlachtreife dauert es 4-8 Monate. Das Zielgewicht erreichen die Mastrinder bei einem Gewicht von bis zu 1200 Pfund. Dann werden die Rinder als Lebendrind (Life Cattle) an Schlachthöfe verkauft.
Zwei Faktoren bestimmen die Rinderzucht besonders: der Preis für Futtermittel, hauptsächlich Mais, und die Zahl der Mastrinder. Deshalb besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Mastrind und Lebendrind: ein Mangel an Mastrind wird später mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einer Unterproduktion von Lebendrind führen. Der Aufbau einer Rinderherde dauert 7 bis 12 Jahre, der Abbau einer Herde circa 5 Jahre.
2003 betrug die Weltproduktion an Rindfleisch 49,789 Mio. Tonnen. Die USA sind größter Produzent von Rindfleisch mit einem Marktanteil von 25 %, dahinter Brasilien (15,5 %), die EU (14,8 %) und China (12,1 %). Größte Konsumenten sind ebenfalls die USA mit 25,6 %, die EU (15,3 %), Brasilien (13 %) und China (12 %).
Bedeutendste Märkte für den Handel von Lebendrind:
Chicago Mercantile Exchange.