Geldsorgen, Angst

Zur größten Sorge der Menschen in Deutschland gehört einer repräsentativen Befragung zufolge die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten.

18.09.2025 - 11:09:43

Geldsorgen erneut größte Angst der Deutschen

Demnach hat rund jeder zweite Mensch (52 Prozent) Sorge, dass die Kosten für Einkaufen, Miete und Co. nach oben gehen, wie die Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" zeigt. Seit dem Start der jährlichen Befragung im Jahr 1992 belegt die Angst vor steigenden Lebenskosten schon zum 15. Mal den ersten Platz.

Auf Platz zwei und drei der Rangliste liegen in diesem Jahr die Angst vor der Überforderung des Staates durch Geflüchtete und die Angst vor Steuererhöhungen beziehungsweise Leistungskürzungen. In beiden Fällen gaben 49 Prozent der Befragten an, sich davor zu fürchten.

Deutsche sind "krisenmüde"

Was die Herausgeber der Studie überrascht: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Grad der Besorgnis bei fast allen Ängsten leicht gesunken. Ein noch niedrigeres Ergebnis habe es seit Beginn der Langzeitstudie nur einmal gegeben, im Jahr 2021. "Die Menschen werden ständig mit multiplen Krisen konfrontiert, denen sie ohnmächtig gegenüberstehen. Die Deutschen haben sich an diesen Zustand gewöhnt, sie sind krisenmüde", erklärte Politikwissenschaftlerin Isabelle Borucki in einer Mitteilung. Die Universitätsprofessorin begleitet die Studie als Beraterin. Das bedeute aber nicht, dass die Menschen sorglos seien. Der Fokus richte sich einfach mehr auf das Hier und Jetzt.

Die Umfrage "Die Ängste der Deutschen" wird von der R+V-Versicherung in Auftrag gegeben. Für die diesjährige Befragung wurden zwischen Mai und Juli rund 2.400 Menschen im Alter ab 14 Jahren von Meinungsforschern befragt. Die Teilnehmer sollten vorgegebene Themen auf einer Skala von eins (gar keine Angst) bis sieben (sehr große Angst) bewerten. Daraus wird die Rangfolge ermittelt.

@ dpa.de