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Zoom AI Companion 3.0: Der Angriff auf Microsoft Copilot

22.12.2025 - 01:20:12

Zoom stellt mit der Version 3.0 seines KI-Assistenten auf eine browserbasierte Arbeitsplattform um – und greift mit aggressiver Preisgestaltung Microsoft direkt an. Das Update führt autonome Workflows ein und ist erstmals auch ohne Videokonferenz-Lizenz nutzbar.

Zoom Video Communications vollzieht einen strategischen Wandel: Mit Zoom AI Companion 3.0 positioniert sich das Unternehmen nicht länger nur als Anbieter von Videokonferenzen, sondern als „KI-first“-Arbeitsplattform. Die am 15. Dezember 2025 vorgestellte Version setzt auf eine browser-first-Oberfläche und „agentische“ Workflows, die Aufgaben über verschiedene Anwendungen hinweg autonom ausführen können. Damit stellt sich Zoom direkt gegen Microsoft Copilot und Salesforce Agentforce.

Erstmals müssen Nutzer den Desktop-Client nicht mehr starten, um auf Zooms KI-Funktionen zuzugreifen. Die neue, dauerhaft geöffnete Web-Oberfläche unter ai.zoom.us dient als dedizierte Arbeitsfläche. Von hier aus können Nutzer ihre Meeting-Historie abfragen, Dokumente erstellen und Aufgaben verwalten – unabhängig von laufenden Videoanrufen.

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„Der Launch von AI Companion 3.0 ist ein Wendepunkt für Zoom“, erklärte Velchamy Sankarlingam, Präsident für Produkt und Technik bei Zoom. Die Neuerung adressiert einen zentralen Schmerzpunkt hybriden Arbeitens: den Zugriff auf Meeting-Intelligenz auch außerhalb laufender Besprechungen.

Autonome Workflows ersetzen passive Zusammenfassungen

Das Herzstück der Version 3.0 sind die agentischen Workflows. Während frühere Versionen primär Inhalte zusammenfassten, können die neuen KI-Agenten nun aktiv Informationen abrufen und mehrstufige Prozesse in Drittanwendungen ausführen.

Zu den ab dieser Woche verfügbaren oder in der Beta-Phase befindlichen Kernfunktionen gehören:

  • Agentisches Retrieval: Das System durchsucht und synthetisiert Informationen nicht nur aus Zoom-Meetings und Team-Chats, sondern auch aus verbundenen Quellen wie Google Drive und Microsoft OneDrive. Integrationen für Gmail und Microsoft Outlook wurden für „bald“ angekündigt.
  • Persönliche Workflows (Beta): Ein neuer Low-Code-Builder ermöglicht die Automatisierung routinemäßiger Aufgaben. Ein Workflow für einen „Täglichen Reflexionsbericht“ kann beispielsweise automatisch Erkenntnisse aus den Meetings und Dokumenten des Tages in eine Zusammenfassungs-E-Mail kompilieren.
  • Agentischer Schreibmodus: Dieses Feature hilft beim Verfassen und Verfeinern von Inhalten, indem es Kontext aus bestimmten Meetings oder Dokumenten zieht. So lässt sich das Transkript einer Brainstorming-Sitzung in ein strukturiertes Projekt-Briefing verwandeln.

Federated AI: Die Architektur der Wahl

Im Hintergrund arbeitet Zooms einzigartiger federated AI-Ansatz. Statt sich auf ein einziges großes Sprachmodell (LLM) zu verlassen, leitet AI Companion 3.0 Aufgaben dynamisch an verschiedene Modelle weiter – abhängig von Komplexität und Kosten. Der Stack umfasst eigene Zoom-Modelle sowie Top-Modelle von OpenAI, Anthropic und dem neu integrierten NVIDIA Nemotron.

Diese Strategie soll Leistung mit Kosteneffizienz in Einklang bringen. Sie ist ein Schlüsselfaktor für Zooms Fähigkeit, diese Features zu einem niedrigeren Preis als die Wettbewerber anzubieten.

Aggressive Preispolitik als Wettbewerbsvorteil

Zoom setzt seinen Kurs fort, KI-Funktionen aggressiv zu bepreisen, um große Rivalen zu unterbieten. Laut der Ankündigung vom 15. Dezember gilt:

  • Inklusive: AI Companion 3.0 bleibt für Kunden mit kostenpflichtigen Zoom Workplace-Accounts ohne Aufpreis enthalten.
  • Standalone-Plan: Erstmals ist ein eigenständiger AI Companion-Plan für 10 Euro pro Nutzer/Monat erhältlich. So können auch Nutzer ohne volle Zoom Workplace-Lizenz die KI-Features nutzen.
  • Custom Companion: Eine erweiterte Stufe, „Custom AI Companion“, ist als Add-on für 12 Euro pro Nutzer/Monat verfügbar. Diese Ebene ermöglicht es Unternehmen, maßgeschneiderte Agenten zu bauen, proprietäre Datenquellen zu integrieren und die Wissensbasis der KI anzupassen.
  • Kostenloser Zugang: Basic (kostenlose) Nutzer erhalten nun eingeschränkten Zugang, inklusive bis zu 20 Abfragen pro Monat.

Marktanalyse: Der Kampf der Philosophien

Branchenbeobachter sehen im Launch einen strategischen Schwenk, um Zoom als neutrales „Schweiz“ im Produktivitäts-Krieg zu positionieren. In einer Analyse vom 17. Dezember beschrieb ModelGate AI das Wettbewerbsumfeld als einen Clash der Philosophien: Microsoft vertrete die „Workspace-Philosophie“ mit einem allumfassenden Betriebssystem-Overlay. Zoom hingegen stehe für die „Workflow-Philosophie“, die Agilität in den Vordergrund stelle und disparate Tools verbinde, ohne Nutzer in ein einziges Ökosystem zu sperren.

„Der wahre Kampfplatz zwischen Zoom AI Companion und Microsoft Copilot ist nicht, wer die besseren Notizen schreibt – sondern, wohin diese Daten als nächstes fließen“, heißt es in dem Bericht. Indem Zoom tiefe Integrationen mit Google, Microsoft und anderen Plattformen gleichzeitig anbiete, spreche es den „Best-of-Breed“-Enterprise-Stack an, nicht den „All-in-One“-Microsoft-365-Shop.

Analysten von No Jitter hoben zudem die Bedeutung des eigenständigen 10-Euro-Preises hervor. Er senke die Einstiegshürde für Kleinunternehmen und Freiberufler, für die Microsofts Copilot-Preis von 30 Euro im Monat oft prohibitiv sei.

Ausblick: Der agentische Weg geht weiter

Zoom hat signalisiert, dass die „agentischen“ Fähigkeiten Anfang 2026 rasch erweitert werden. Das Unternehmen plant, die Integration mit Zoom Docs zu vertiefen. Der Dokumenteneditor soll in eine dynamische Leinwand verwandelt werden, auf der KI-Agenten in Echtzeit mitverfassen und Projektstatus aktualisieren können.

Während Microsoft und Google weiter den Office-Suite-Markt dominieren, bietet Zooms browser-first, plattformagnostischer Ansatz eine überzeugende Alternative für Teams, die Flexibilität und Geschwindigkeit über einen abgeschotteten Garten stellen. Mit Beginn des „agentischen Zeitalters“ der KI hat Zoom seinen Anspruch erfolgreich untermauert, ein ernsthafter Mitstreiter auch jenseits des Videoanrufs zu sein.

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