Zoho One: Arbeitsplatz-Umbau mit KI und unverändertem Preis
20.11.2025 - 11:30:11Der indische Software-Konzern Zoho schlägt einen radikalen Kurs ein: Statt immer mehr Einzelanwendungen zu stapeln, verwandelt das Unternehmen seine Business-Suite in ein einheitliches Betriebssystem. Am Dienstag stellte Zoho in Austin, Texas, die umfassendste Neugestaltung seiner Plattform Zoho One vor – mit überarbeiteter Oberfläche, tief integrierten KI-Funktionen und neuen Kollaborationswerkzeugen. Das Besondere: Trotz erheblich erweitertem Funktionsumfang bleibt der Preis bei 37 Dollar pro Nutzer und Monat.
Für deutschsprachige Unternehmen, die unter steigenden Software-Kosten ächzen, könnte diese Strategie interessant werden. Während Konkurrenten wie Salesforce oder Microsoft 365 ihre Preise regelmäßig erhöhen, verfolgt Zoho einen anderen Weg: mehr Leistung für gleiches Geld.
Das zentrale Problem kennt jeder Büroangestellte: Ein Dutzend geöffnete Tabs, ständiges Hin- und Herspringen zwischen Tools, verlorene Informationen. Zoho nennt das die „Toggle-Steuer” – die versteckten Produktivitätsverluste durch Software-Fragmentierung.
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„Kunden lizenzieren mit Zoho One keine Apps mehr. Sie lizenzieren Seelenfrieden”, erklärte Raju Vegesna, Chef-Evangelist bei Zoho. „Sie erwarten, dass wir uns um die Technologie kümmern und sie sich auf ihr Geschäft konzentrieren können.”
Diese Philosophie prägt die neue Architektur der Plattform, die weltweit über 75.000 Kunden nutzt. Die mehr als 50 enthaltenen Anwendungen werden nicht mehr als separate Programme behandelt, sondern als Bausteine eines geschlossenen Systems.
Spaces: Arbeiten nach Kontext statt nach Software
Die auffälligste Neuerung sind die Spaces – kontextbasierte Arbeitsbereiche, die Anwendungen nach Nutzungssituation ordnen:
- Personal Space: Persönliche Produktivität mit E-Mail, Kalender und Aufgaben
- Organization Space: Unternehmensweite Kommunikation mit Intranet und Mitarbeiter-Handbüchern
- Department Space: Abteilungsspezifische Ansichten für HR, Finanzen oder Vertrieb
Dazu kommt ein zentrales Action Panel, das alle offenen Genehmigungen, Aufgaben und Benachrichtigungen aus sämtlichen Anwendungen bündelt. Nutzer können ihre To-do-Liste abarbeiten, ohne ständig zwischen Programmen zu wechseln.
Die erweiterten Dashboards und Boards erlauben zudem den Bau individueller Übersichten, die Live-Daten nicht nur aus Zoho-Apps, sondern auch von Drittanbietern zusammenführen. Manager können so Kennzahlen verschiedener Abteilungen auf einen Blick überwachen.
Zia wird allgegenwärtig
Die KI-Assistentin Zia erfährt das größte Upgrade ihrer Geschichte. Die neue Ask Zia-Funktion sitzt permanent in der Symbolleiste und beantwortet Fragen zu Daten aus dem gesamten System.
Besonders clever: Zia Hubs bekämpft das Informationschaos. Die KI indexiert und fasst unstrukturierte Daten zusammen – von unterschriebenen Verträgen aus Zoho Sign bis zu Meeting-Aufzeichnungen. Sie präsentiert diese neben relevanten E-Mails und Dokumenten.
Die Federated Intelligence geht noch weiter: Fragt ein Nutzer nach einem bestimmten Kunden, durchsucht Zia gleichzeitig mehrere Apps und liefert Support-Tickets, aktuelle Rechnungen und CRM-Notizen in einer einzigen Antwort.
Workflows, die mitdenken
Zoho konzentriert sich nicht mehr auf einfache Datensynchronisation, sondern auf „ergebnisorientierte Workflows”. Ein Beispiel ist das Smart Offboarding: Früher mussten Administratoren beim Ausscheiden eines Mitarbeiters manuell in Dutzenden Systemen Zugänge sperren. Jetzt erledigt ein einziger Klick alles – Datenübertragung, Lizenzentzug, Gerätesicherung.
Neu ins Paket aufgenommen wurde Vani, ein visuelles Kollaborationstool. Teams können auf unbegrenzter Leinwand Brainstorming betreiben, Wireframes erstellen und Videomeetings direkt im Arbeitsbereich abhalten.
Für IT-Abteilungen bringt das neue Unified Integration Panel vollständige Transparenz über alle aktiven Verbindungen, inklusive Drittanbieter-Integrationen. Enterprise-Features wie Zoho Directory für Identitätsmanagement, Cloud LDAP und kundendefinierte Verschlüsselungsschlüssel sorgen dafür, dass Unternehmen die Datenkontrolle behalten.
Kampfansage an die Premium-Konkurrenz
Die Preisstabilität bei 37 Dollar ist eine kalkulierte Provokation. Während Software-Budgets explodieren, packt Zoho fortgeschrittene KI und Enterprise-Sicherheit in den bestehenden Tarif. Damit zielt der indische Anbieter direkt auf Salesforce und Microsoft 365, die für vergleichbare Funktionen deutlich mehr verlangen.
Branchenbeobachter sehen in dem Update einen Reifegrad-Meilenstein. Seit dem Start 2017 ist Zoho One von einem App-Bündel zu einem echten Betriebssystem gewachsen. Der durchschnittliche Kunde nutzt mittlerweile über 22 Anwendungen – da wurde eine vereinheitlichte Oberfläche dringend nötig.
Die neuen Funktionen stehen ab sofort weltweit zur Verfügung. Weitere KI-Fähigkeiten sollen in den kommenden Monaten kontinuierlich folgen. Für Unternehmen, die genug vom Software-Wildwuchs haben, könnte Zohos „Plattform statt Programm”-Ansatz zum Modell der Zukunft werden.
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