Zepbound schlägt Wegovy in direkter Vergleichsstudie

Zepbound führt zu deutlich höherem Gewichtsverlust als sein Konkurrent Wegovy. Das zeigen erstmals veröffentlichte Head-to-Head-Daten aus der SURMOUNT-5-Studie. Parallel dazu setzt ein neuer wissenschaftlicher Bericht für die US-Ernährungsrichtlinien 2025 klare Akzente.

Die Ergebnisse könnten die Verschreibungspraxis weltweit verändern. In der 72-wöchigen Studie verloren Patienten mit Zepbound (Tirzepatid) durchschnittlich 20,2 Prozent ihres Körpergewichts. Unter Wegovy (Semaglutid) waren es nur 13,7 Prozent.

Die Überlegenheit von Lillys Medikament ist eindeutig. Zepbound erzielte eine um 47 Prozent höhere relative Gewichtsabnahme. Fast ein Drittel der Teilnehmer (31,6 %) verlor sogar mehr als 25 Prozent Gewicht. Bei Wegovy gelang das nur 16,1 Prozent.

Experten führen den Vorsprung auf den dualen Wirkmechanismus zurück. Zepbound spricht sowohl GLP-1- als auch GIP-Rezeptoren an, während Wegovy nur auf GLP-1 wirkt. Beide Mittel bleiben hochwirksame Optionen, die Wahl hängt aber nun stärker vom gewünschten Effekt ab.

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Neue Ernährungsrichtlinien setzen auf gesunde Muster

Gleichzeitig mit den Pharmadaten veröffentlichte das US-Ernährungsrichtlinien-Komitee seinen wissenschaftlichen Bericht. Er bildet die Basis für die global beachteten Empfehlungen der Jahre 2025 bis 2030.

Der Fokus liegt auf Gesundheitsgerechtigkeit und der Rolle von hochverarbeiteten Lebensmitteln. Das Komitee betont die Notwendigkeit von Ernährungsmustern, die reich an unverarbeiteten Lebensmitteln sind. Dazu zählen Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.

Besonders im Visier: Zugesetzter Zucker und gesüßte Getränke. Der Bericht bekräftigt, dass eine Reduktion essenziell für die Bekämpfung von Adipositas und Typ-2-Diabetes ist. Die Lebensmittelindustrie dürfte unter weiteren Druck geraten.

Intervallfasten hält mit klassischer Diät mit

Abseits der Medikamente liefert eine aktuelle Meta-Analyse neue Erkenntnisse. Sie zeigt: Intervallfasten ist in seiner Wirkung vergleichbar mit der traditionellen, kontinuierlichen Kalorienreduktion.

Für Menschen, die mit ständigem Kalorienzählen hadern, ist das eine gute Nachricht. Die Analyse, diskutiert im Fachjournal Obesity Reviews, fand keinen metabolischen “Zaubertrick”. Intervallfasten ist ein valides Werkzeug für Gewichtsverlust und verbesserte Stoffwechselmarker. In einigen Fällen konnte es sogar zu einer stärkeren Reduktion der Fettmasse führen.

Paradigmenwechsel im Kampf gegen Übergewicht

Die Ereignisse dieser Woche markieren einen Wandel. Die Debatte bewegt sich weg von reiner Willenskraft hin zu einem bio-medizinischen Modell. Doch die neuen Medikamente werfen auch Fragen auf.

Die hohen Kosten belasten Gesundheitssysteme. Zudem birgt der rapide Gewichtsverlust das Risiko von Muskelabbau. Die Rolle einer qualitativ hochwertigen Ernährung während der Therapie wird daher immer wichtiger. Der aktuelle Ernährungsbericht unterstreicht: Medikamente zügeln den Appetit, aber die Nahrungsqualität entscheidet über die langfristige Gesundheit.

Der Markt bleibt dynamisch. Novo Nordisk steht mit seinem Kandidaten CagriSema unter Zugzwang, um die Führungsposition zurückzuerobern. Der Blick richtet sich bereits auf die nächste Generation: “Triple-Agonisten” wie Retatrutid, die noch stärkere Effekte versprechen, werden derzeit in Studien getestet.

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