WPS Office und Collabora greifen Marktführer an
27.11.2025 - 12:20:12Die Dominanz von Microsoft und Google im Browser-Office gerät unter Druck. WPS Office und Collabora haben diese Woche ihre Plattformen radikal umgebaut – und setzen dabei auf KI und vollständige Integration statt auf einzelne Anwendungen.
Innerhalb von nur 48 Stunden präsentierten gleich vier große Anbieter Updates, die zeigen: Die Zukunft gehört “unified workspaces”, also einheitlichen Arbeitsumgebungen. Während WPS Office und Collabora ihre Plattformen grundlegend neu erfunden haben, antworten Google Workspace und ONLYOFFICE mit gezielten Verbesserungen bei Sicherheit und Barrierefreiheit.
Die Grenze zwischen Desktop- und Web-Anwendungen? Sie existiert praktisch nicht mehr.
Am Dienstag verkündete WPS Office einen Paukenschlag: Die kostenlose KI-Suite integriert ab sofort professionelle PDF-Bearbeitung direkt in die Hauptanwendung. Damit gehört das lästige Hin- und Herwechseln zwischen Textverarbeitung und PDF-Tools der Vergangenheit an.
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Konkret bedeutet das: Nutzer können Texte und Bilder in PDFs bearbeiten, Dokumente zusammenführen und Dateien konvertieren – alles ohne die WPS-Oberfläche zu verlassen. Was bisher kostenpflichtiger Software wie Adobe Acrobat vorbehalten war, gibt es nun kostenlos.
Besonders clever: Die neue “Chat PDF”-Funktion. Sie fasst lange Berichte zusammen oder extrahiert Datenpunkte auf einfache Nachfrage. Eine direkte Kampfansage an Microsofts Copilot – nur eben gratis.
“Nutzer mussten bisher separate Anwendungen für PDF-Arbeit und Office-Aufgaben pflegen”, erklärt ein WPS-Sprecher. “Diesen ineffizienten Workflow beenden wir jetzt.”
Collabora denkt Desktop neu
Gestern legte Collabora Productivity nach: Das Unternehmen, bekannt für seine Web-Suite “Collabora Online”, hat seine Desktop-Anwendungen für Windows, macOS und Linux komplett überarbeitet. Die Strategie dahinter ist ebenso simpel wie radikal: Die Desktop-Version sieht jetzt genauso aus wie die Browser-Variante.
Warum das wichtig ist? Wer zwischen Offline- und Online-Arbeit wechselt, erlebt keine abrupten Interface-Sprünge mehr. Die vereinfachte, moderne Oberfläche funktioniert überall identisch.
“Die Suite konzentriert sich auf Workflows, die Profis täglich nutzen – online und offline”, so das Unternehmen. Besonders für datenschutzbewusste Organisationen in der EU bietet Collabora damit eine souveräne Alternative zu US-Cloud-Anbietern.
Die Botschaft ist klar: Open-Source muss 2025 nicht mehr nach 2005 aussehen.
Google und ONLYOFFICE rüsten nach
Die Marktführer konterten mit gezielten Updates. Google erweiterte heute die automatische Untertitel-Funktion für Drive-Videos auf 27 zusätzliche Sprachen – ein Fortschritt für internationale Teams und Menschen mit Hörbeeinträchtigung.
Dazu kommen detaillierte Qualitätsmetriken für Google Meet-Livestreams, mit denen Administratoren Netzwerkprobleme präzise identifizieren können. Bereits diese Woche neu: Nutzer können bei Drittanbieter-Apps einzelne Datenberechtigungen freigeben statt pauschal alles zu erlauben.
ONLYOFFICE startete am Dienstag DocSpace 3.0 mit sogenannten Virtual Data Rooms (VDRs). Diese abgeschotteten Bereiche eignen sich für heikle Kollaborationen wie Due-Diligence-Prüfungen oder Rechtsverfahren. Außerdem funktioniert die Dropbox-Integration jetzt reibungsloser: Office-Dokumente lassen sich direkt in Team-Ordnern bearbeiten.
Der Siegeszug der Super-App
Was bedeuten diese Updates für die Branche? Drei Trends kristallisieren sich heraus:
Formatgrenzen verschwimmen. WPS behandelt PDFs gleichwertig zu Word- und Excel-Dateien. Eigenständige PDF-Editoren könnten für Privatnutzer überflüssig werden.
Web-Design setzt den Standard. Selbst Desktop-Programme sehen mittlerweile aus wie Browser-Apps. Collaboras Update beweist: Die aufgeräumte Web-Ästhetik hat gewonnen.
KI wird zur Basisausstattung. Google integriert Gemini 3 Pro, WPS packt Konversations-KI in PDFs. Künstliche Intelligenz ist keine Spielerei mehr, sondern verbindendes Element zwischen Dokumenttypen.
“Bei den Updates dieser Woche geht es weniger um neue Schriftarten als um Workflow-Kontinuität”, analysiert Produktivitätsexpertin Sarah Chen. “Egal ob WPS PDFs fusioniert oder Collabora Oberflächen vereinheitlicht – das Ziel ist, Nutzer in einem Ökosystem zu halten.”
Was kommt als Nächstes?
Für Dezember hat Microsoft bereits neue Companion-Apps für Windows 11 angekündigt, die Betriebssystem und Web-Office noch stärker verschmelzen lassen. Der Kampf um kostenlose Nutzer verlagert sich derweil auf Speicher und Datenschutz.
Mit ONLYOFFICEs sicheren Räumen und Googles verfeinerten Drive-Berechtigungen zeichnet sich ab: Die nächste Funktionswelle dreht sich darum, wo Daten liegen und wer sie sehen darf – auch im Gratis-Segment.
Spannend wird die breitere Verfügbarkeit von Googles Gemini 3 Pro für kostenlose Workspace-Konten. Konkurrenten wie Zoho und Microsoft dürften Anfang 2026 reagieren müssen. Der kostenlose Office-Markt war noch nie so umkämpft. Und noch nie so leistungsfähig.
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