WPS, Office

WPS Office macht PDF-Bearbeitung kostenlos verfügbar

26.11.2025 - 01:40:12

Die kostenlose Büro-Software WPS Office integriert ab sofort professionelle PDF-Werkzeuge direkt in ihre Standardversion – ein Frontalangriff auf die jahrelange Praxis, solche Funktionen hinter Bezahlschranken zu verstecken.

Am Dienstag kündigte das Unternehmen mit weltweit über 600 Millionen aktiven Nutzern an, fortgeschrittene PDF-Bearbeitung künftig als Kernfunktion anzubieten. Zeitgleich präsentierte Adobe Neuerungen für seinen Desktop-Reader und KI-Assistenten. Zusammengenommen markieren diese Entwicklungen einen Wendepunkt: Das PDF verwandelt sich vom statischen Endformat zum lebendigen Arbeitsdokument.

Wer kennt es nicht? Verträge werden im Textprogramm entworfen, als PDF exportiert – und dann beginnt die Suche nach einem oft teuren Zusatztool, um nachträglich Details zu ändern oder Dateien zusammenzuführen.

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„Nutzer haben sich daran gewöhnt, für PDF-Arbeiten und Büroaufgaben separate Anwendungen zu pflegen”, erklärte ein WPS-Sprecher. „Wir beenden diesen ineffizienten Workflow.” Die Ansage: Leistungsstarke PDF-Funktionen werden jetzt direkt neben Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen platziert – und zwar kostenfrei.

Was die Gratis-Version jetzt kann

  • Direkte Text- und Bildbearbeitung: Inhalte lassen sich im PDF genauso einfach ändern wie in einem Standarddokument
  • KI-Integration „Chat PDF”: Nutzer können per Dialog mit Dokumenten interagieren, Zusammenfassungen anfordern oder Daten extrahieren
  • Vereinheitlichtes Dateimanagement: PDF-Seiten zusammenführen, aufteilen und organisieren – ohne die Hauptanwendung zu verlassen

Damit positioniert sich WPS als ernsthafte Alternative zu eigenständigen PDF-Editoren und Browser-Tools. Besonders für Nutzer, die sich Premium-Lösungen nicht leisten können oder wollen, dürfte das Angebot attraktiv sein.

Adobe setzt auf Premium-Verfeinerung

Während WPS auf Masse setzt, vertieft Marktführer Adobe sein Premium-Ökosystem. Ebenfalls am 25. November detaillierte das Unternehmen Verbesserungen für Acrobat auf dem Desktop – mit Fokus auf Produktivität und KI-Raffinesse.

Das jüngste Update bringt eine „Quick Action”-Symbolleiste für Screenshot-Aufnahmen, was das Extrahieren visueller Informationen aus PDFs vereinfacht. Zudem zeigt der überarbeitete KI-Assistent nun proaktiv „vorgeschlagene Fragen” an, während ein Dokument verarbeitet wird. Beispiele: „Fasse diese Präsentation zusammen” oder „Liste wichtige Handlungspunkte auf”.

Diese Neuerungen fallen in eine Phase des Umbruchs bei Browser-Technologien. Microsoft Edge, das sukzessive seinen integrierten PDF-Reader mit Adobe-Engine ausrollt, veröffentlichte Ende letzter Woche die neueste stabile Version (v142.0.3595.94).

Der grundlegende Adobe-Reader in Edge bleibt kostenlos – mit besserer Qualität und Barrierefreiheit als die alte Engine. Fortgeschrittene Bearbeitungsfunktionen wie Textänderungen oder Datei-Zusammenführung im Browser erfordern jedoch ein Acrobat-Abonnement. Hier wird die Marktspaltung sichtbar: Microsoft und Adobe setzen auf nahtloses, hochwertiges Betrachten mit Upselling-Optionen – WPS versucht, den Markt mit kostenlosen Bearbeitungstools zu erobern.

KI verwandelt PDFs in Dialogpartner

Der zeitgleiche KI-Schub bei kostenlosen wie kostenpflichtigen PDF-Tools unterstreicht einen wichtigen Trend Ende 2025: Das Dokument ist keine statische Bildfolge mehr, sondern eine dynamische Datenbank.

Sowohl WPS „Chat PDF” als auch Adobes „KI-Assistent” nutzen große Sprachmodelle, um die Informationsaufnahme zu revolutionieren. Statt einen 50-Seiten-Report komplett zu lesen, können Nutzer die Software jetzt einfach fragen: „Fasse die in Abschnitt 3 genannten finanziellen Risiken zusammen.”

Die Umsetzung unterscheidet sich allerdings in der Zugänglichkeit. WPS bündelt diese KI-Fähigkeit in der Gratis-Version, um Akzeptanz zu schaffen – als unverzichtbares Werkzeug statt Luxus-Addon. Adobe hingegen betont Sicherheit und „intelligente Quellenangaben” seines KI-Assistenten, um Unternehmenskunden anzusprechen, die überprüfbare Genauigkeit und strenge Datenkontrolle benötigen.

Die Bearbeitung wird zum Standard

Die Entwicklungen der vergangenen Tage zeigen deutlich: PDF-Bearbeitung wird zur Massenware. Funktionen, die einst der zentrale Verkaufsargument für 15-Euro-Monatsabos waren – etwa Dateien zusammenführen oder Tippfehler korrigieren –, werden zunehmend zur Grundausstattung kostenloser Software.

Durch die Integration dieser Werkzeuge direkt in die Büro-Suite erkennen Anbieter an, dass das PDF längst kein reines Ausgabeformat mehr ist, sondern ein Dokumenttyp, der ständige Iteration erfordert.

Für Studierende, Freiberufler und Kleinunternehmen bedeutet das WPS-Update potenziell erhebliche Einsparungen. Für Konzerne bietet die Microsoft-Adobe-Allianz weiterhin eine kontrollierte, sichere Umgebung – allerdings zum Premium-Preis.

Ausblick: Die Grenzen verschwimmen

Mit Blick auf 2026 dürfte die Unterscheidung zwischen „Office-Dokument” und „PDF” weiter verwischen. Microsoft plant, seine alte Edge-PDF-Engine Mitte 2026 endgültig abzuschalten – dann wird die Abhängigkeit von spezialisierten Drittanbieter-Engines wie Adobe für browserbasierte Workflows absolut.

Konkurrenten wie Foxit oder Nitro werden in den kommenden Monaten vermutlich mit eigenen erweiterten Gratis-Versionen oder tieferen KI-Integrationen reagieren. Die Botschaft für Verbraucher ist jedenfalls eindeutig: Die Ära, in der man für die Korrektur eines Tippfehlers im PDF zahlen musste, neigt sich dem Ende zu. Das Zeitalter des intelligenten, integrierten Dokumenten-Arbeitsplatzes hat begonnen.

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