Wohnbau-Krise, Jahrzehnten

Wohnbau-Krise: Österreich baut so wenig wie seit Jahrzehnten nicht

22.11.2025 - 22:50:12

Der historische Kollaps ist da: Die Zahl neuer Wohnungen bricht 2025 auf unter 30.000 Einheiten ein – ein dramatischer Tiefstand. Gleichzeitig steigen die Mietpreise rasant. Was Experten befürchteten, trifft Hunderttausende nun mit voller Wucht.

Nach einem bereits dramatischen Rückgang 2024 verschärft sich die Krise am österreichischen Wohnungsmarkt weiter. Die vorläufigen Daten der Statistik Austria zeigen: Das Land steuert auf den niedrigsten Fertigstellungswert seit über einem Jahrzehnt zu. Die Folgen spüren vor allem Mieter in den Ballungszentren.

Die Entwicklung ist dramatisch: 2024 sanken die Fertigstellungen bereits um über 20 Prozent auf rund 41.700 Einheiten. Für 2025 prognostizieren Marktbeobachter einen weiteren Einbruch – auf deutlich unter 30.000 neu errichtete Wohnungen. Zum Vergleich: In Spitzenjahren lag diese Zahl bei über 60.000.

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„Die Fertigstellungen folgen mit zeitlicher Verzögerung dem Einbruch bei den Baubewilligungen”, erklärt die Statistik Austria. Diese sanken bereits 2024 auf den tiefsten Stand seit 2010 – nur noch rund 32.100 Genehmigungen wurden erteilt.

Besonders hart trifft es Ein- und Zweifamilienhäuser: Hier brachen die Zahlen um mehr als ein Viertel ein.

Warum die Bauwirtschaft kollabiert

Drei Faktoren bilden einen „perfekten Sturm”:

Finanzierungskosten bleiben hoch. Trotz leichter EZB-Zinssenkungen 2025 liegen die Kreditkosten weit über dem Nullzins-Niveau. Viele Projekte rechnen sich schlicht nicht mehr.

Die KIM-Verordnung wirkt nach. Die strenge Kreditvergabe mit 20 Prozent Eigenmittelquote erschwerte besonders jungen Familien den Eigentumserwerb massiv. Zwar empfahl das FMSG im Sommer 2025 das Auslaufen der strengsten Regeln – doch für die aktuellen Fertigstellungen kommt das zu spät.

Baukosten bleiben oben. Materialpreise haben sich stabilisiert, verharren aber auf hohem Niveau. Hinzu kommen gestiegene Lohnkosten. Analysen von Raiffeisen Research zeigen: Die Leistbarkeit von Wohneigentum liegt etwa 30 Prozent unter dem Niveau von 2008.

Mietmarkt unter Druck

In Wien, Graz und Salzburg steigen die Neuvertragsmieten signifikant. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft berichtet von einem „Run” auf verfügbare Objekte. Besonders dramatisch: Im freifinanzierte Sektor gibt es keine Preisdeckelung wie im Altbau oder bei Gemeinnützigen.

„Wir sehen eine klassische Angebotslücke”, warnen Immobilienökonomen. Während Eigentumspreise in ländlichen Regionen teilweise nachgeben, kennen städtische Mieten nur eine Richtung.

Wien und Kärnten besonders betroffen

Die Krise trifft unterschiedlich hart:

Wien braucht als wachsende Metropole stetigen Zuzug von Wohnraum. 2024 entstanden hier zwar noch über 12.000 Wohnungen – doch die Pipeline für 2026 ist besorgniserregend dünn. Großprojekte verzögern sich oder liegen auf Eis.

Kärnten und Burgenland weisen die niedrigsten Neubauquoten pro Kopf auf. Der Exploreal-Neubaubericht der WKO prognostizierte Kärnten bereits eine kritische Entwicklung.

Einziger Hoffnungsschimmer: Sanierungen und Umbauten nehmen zu. Da Neubau oft zu teuer ist, weichen Investoren auf Bestandsgebäude aus.

Keine Besserung vor 2027

Wer auf schnelle Entspannung hofft, wird enttäuscht. Die Baubewilligungen – der Frühindikator für künftige Fertigstellungen – verharrten auch im ersten Halbjahr 2025 auf niedrigem Niveau.

Frühestens 2027 ist mit einer Trendwende zu rechnen. Da zwischen Genehmigung und Fertigstellung durchschnittlich zwei Jahre vergehen, wird die Durststrecke anhalten.

Branchenvertreter fordern von der künftigen Bundesregierung massive Impulse: geförderte Wohnbaudarlehen, Steuererleichterungen für Investoren, weitere Lockerung der Finanzierungsregeln. Ohne Gegensteuern droht eine langfristige Wohnraumkrise mit sozialen Spannungen.

Für Wohnungssuchende bedeutet das: Der Markt bleibt eng, schnelles Handeln ist entscheidend.

Die wichtigsten Fakten

  • Fertigstellungen 2024: Rückgang um 20,2 % auf 41.700 Einheiten
  • Prognose 2025: Unter 30.000 neue Wohnungen erwartet
  • Baubewilligungen 2024: Tiefster Stand seit 2010 mit 32.100 Genehmigungen
  • Hauptursachen: Hohe Zinsen, strenge KIM-Verordnung, teure Baukosten
  • Folge: Steigende Mieten durch Angebotsknappheit in Ballungszentren
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