Vereinbarkeit, Experten

Woche der Vereinbarkeit: Experten fordern radikales Umdenken in der Arbeitswelt

10.11.2025 - 09:43:12

Fachkräftemangel und hohe Burnout-Raten zwingen Unternehmen zu flexiblen Arbeitsformen. Studien belegen 13 Prozent Produktivitätssteigerung und weniger krankheitsbedingte Ausfälle durch moderne Arbeitsorganisation.

Flexible Arbeitsmodelle sind kein Benefit mehr, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Nach der bundesweiten „Woche der Vereinbarkeit” (3. bis 7. November) steigt der Druck auf Unternehmen massiv: Alarmierende Burnout-Zahlen und verschärfter Fachkräftemangel zwingen zum Handeln.

Das Motto „#agematters – Vereinbarkeit mit Erfahrung” machte deutlich: Freiwillige Angebote reichen nicht mehr aus. Unternehmen müssen Führung und Arbeitsorganisation strategisch neu ausrichten, um ihre Belegschaft gesund und leistungsfähig zu halten.

Burnout-Risiko bei 31- bis 40-Jährigen alarmierend hoch

Der „Workplace Insights 2025″-Report enthüllte im Juli erschreckende Zahlen: 18 Prozent der 31- bis 40-Jährigen weisen ein Burnout-Risiko auf – die höchste Quote aller Altersgruppen. Diese Generation trägt eine doppelte Last aus hoher Arbeitsdichte und familiären Verpflichtungen.

Noch gravierender: Der DEKRA Arbeitssicherheitsreport 2025 deckte eine massive Umsetzungslücke auf. Nur in 28 Prozent der Betriebe finden gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastung statt. Der DAK-Psychreport bestätigte zudem, dass psychische Erkrankungen mit 17,4 Prozent aller Fehltage die drittgrößte Ausfallursache darstellen.

Flexible Arbeit steigert Produktivität um 13 Prozent

Hybride Arbeitsmodelle haben sich vom optionalen Benefit zum strategischen Erfolgsfaktor entwickelt. Die wirtschaftlichen Vorteile sind eindeutig:

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  • 13 Prozent höhere Produktivität durch flexible Arbeitszeiten
  • 25 Prozent weniger krankheitsbedingte Ausfälle
  • Deutlicher Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente

Unternehmen, die auf Vertrauen statt Kontrolle setzen, positionieren sich entscheidend besser. Die Devise lautet: Autonomie bei der Gestaltung von Arbeitszeit und -ort gewähren.

Lebenserfahrene Beschäftigte als unterschätzte Ressource

Das demografische Problem verschärft die Lage: Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, erfahrene Mitarbeiter zu verlieren. Das Wissen dieser Gruppe ist im Fachkräftemangel unverzichtbar.

Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen, die über Homeoffice hinausgehen:

  • Jobsharing-Modelle für flexible Arbeitsaufteilung
  • Teilzeitoptionen in Führungspositionen
  • Sabbaticals zur Erholungsförderung
  • Altersgerechte Gesundheitschecks und Präventionsprogramme

Eine wertschätzende Führungskultur, die Balance zwischen Arbeit und Erholung aktiv vorlebt, wird zum entscheidenden Faktor.

Führungskultur entscheidet über Erfolg oder Misserfolg

Die Transformation geht tiefer als die Verlagerung des Arbeitsplatzes nach Hause. Über 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmer wünschen flexible Arbeitszeiten – doch viele Unternehmen kämpfen mit der Umsetzung.

Die wahre Herausforderung liegt in einer neuen Führungskultur, die auf Ergebnissen statt Präsenz basiert. Experten warnen: Flexibilität ist kein HR-Thema, sondern integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Sie stärkt die Resilienz der gesamten Organisation.

Gesetzgeber erhöht den Druck

Die Impulse der Aktionswoche müssen jetzt in konkrete Maßnahmen münden. Der Gesetzgeber wird voraussichtlich den Druck erhöhen, um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärker zu schützen.

Unternehmen stehen vor drei zentralen Aufgaben: Die gesetzlichen Vorgaben zur Burnout-Prävention flächendeckend umsetzen, Führungskräfte für Remote-Leadership schulen und die digitale Infrastruktur gerade in ländlichen Gebieten ausbauen.

Langfristig entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Richtung lebensphasenorientierte Flexibilität. Nicht mehr das Leben passt sich der Arbeit an – sondern die Arbeit dem Leben.

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