Seelischen, Gesundheit

Woche der Seelischen Gesundheit: 800 Veranstaltungen gegen die Krise

07.10.2025 - 20:03:02

Bundesweite Aktionswoche für seelische Gesundheit startet mit über 800 Veranstaltungen. 41 Prozent der unter 25-Jährigen leiden an psychischen Erkrankungen, Wartezeiten für Therapieplätze betragen 20 Wochen.

Deutschland startet eine Offensive für die mentale Gesundheit. Mit über 800 Veranstaltungen will die bundesweite „Woche der Seelischen Gesundheit“ vom 10. bis 20. Oktober Tabus brechen und Hoffnung vermitteln. Das Motto: „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“.

Die Initiative kommt zur rechten Zeit. Aktuelle Studien zeigen dramatische Zahlen: 41 Prozent der unter 25-Jährigen leiden unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als in der Gesamtbevölkerung.

Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit koordiniert die Kampagne, die am 10. Oktober mit einer hybriden Auftaktveranstaltung in Berlin beginnt. Ziel ist es, das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot sichtbar zu machen und den Austausch zu fördern.

Junge Generation verliert den Lebensmut

Die Zahlen des AXA Mental Health Reports 2024 sind alarmierend: Nur noch 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen blicken optimistisch in die Zukunft. Im Vorjahr waren es noch 47 Prozent. Ein beispielloser Vertrauensverlust in die eigene Zukunft.

Diese Entwicklung bestätigen Langzeitstudien wie die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Jahre nach Corona ist die psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen weiterhin deutlich schlechter als vor der Pandemie.

Das Robert Koch-Institut untersucht mit der JEPSY-Studie gezielt junge Erwachsene. Im Fokus: die kritische Übergangsphase ins Erwachsenenalter und welche Unterstützung diese Generation benötigt.

Das Warten auf Hilfe: 20 Wochen bis zum Therapieplatz

Wer professionelle Hilfe sucht, braucht Geduld. Die Bundespsychotherapeutenkammer spricht von durchschnittlich 20 Wochen Wartezeit – von der ersten Anfrage bis zum Behandlungsbeginn.

Diese Verzögerungen verschärfen oft die Krisen. Während Betroffene warten, können sich Depressionen oder Angststörungen verstärken. Die Politik diskutiert daher den Ausbau psychotherapeutischer Praxissitze.

Die Aktionswoche soll auch niederschwellige Beratungsangebote bekannter machen. Diese können erste Anlaufstellen sein, während Betroffene auf einen Therapieplatz warten.

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Resilienz: Wie sich innere Stärke trainieren lässt

Was macht Menschen widerstandsfähig gegen Krisen? Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz erforscht diese Frage. Die Antwort: Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern lässt sich erlernen.

Zu den wichtigsten Faktoren zählen Optimismus, Problemlösefähigkeiten und stabile soziale Beziehungen. Das Motto der Aktionswoche knüpft direkt daran an: Es geht nicht nur um Problemdiagnose, sondern um das Training mentaler Stärke.

Die zahlreichen Workshops und Vorträge sollen praktische Werkzeuge vermitteln. Denn Experten sind sich einig: Hoffnung und die Fähigkeit, nach Rückschlägen neue Ziele zu entwickeln, lassen sich trainieren.

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Marathon statt Sprint: Der lange Weg zur mentalen Gesundheit

Die Aktionswoche setzt ein wichtiges Zeichen, doch Experten warnen vor zu hohen Erwartungen. Die Stärkung der mentalen Gesundheit ist ein gesellschaftlicher Marathon, kein Sprint.

Das Bundesgesundheitsministerium fördert die wissenschaftliche Begleitung bis August 2026. Die Ergebnisse sollen helfen, zukünftige Maßnahmen besser auszurichten.

Entscheidend wird sein, ob präventive Angebote dauerhaft in Schulen und Universitäten verankert werden. Die Ergebnisse der RKI-Studie JEPSY werden dafür wichtige Impulse liefern. Das Ziel: eine Kultur, in der über seelische Probleme genauso offen gesprochen wird wie über körperliche Beschwerden.

@ boerse-global.de