Wirtschaftsverbände, Streichung

Wirtschaftsverbände fordern Streichung von Feiertagen

29.12.2025 - 12:00:12

Wirtschaftsverbände fordern die Abschaffung kirchlicher Feiertage wie Ostermontag. Sie versprechen sich davon Milliarden für die Konjunktur. Doch Experten halten die Debatte für eine Ablenkung von den wahren Problemen.

Die Forderung von Instituten wie dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ist simpel: Mehr Arbeitstage sollen mehr Wirtschaftsleistung bringen. Modellrechnungen suggerieren ein Plus von bis zu 8,6 Milliarden Euro für das Bruttoinlandsprodukt.

Doch die Rechnung geht für viele Ökonomen nicht auf. In einer globalisierten Welt bringt ein isolierter deutscher Arbeitstag wenig, wenn anderswo die Bänder stillstehen. Zentral ist zudem die Produktivität pro Stunde – und die leidet ohne Erholung.

Anzeige

Produktivität ist kein Zufall – oft fehlt nur die richtige Tagesstruktur. Forschung und Praxis zeigen: Nicht längere Arbeitstage, sondern klare Techniken steigern die Leistung. Das kostenlose E‑Book “7 Methoden für ein effektives Zeit- und Aufgabenmanagement” erklärt Pareto, ALPEN, Eisenhower und Pomodoro praktisch und liefert eine Planungs-Vorlage, mit der Sie sofort fokussierter arbeiten. Ideal, wenn Sie mehr erreichen wollen, ohne länger im Büro zu bleiben. Jetzt kostenloses Zeitmanagement-E-Book sichern

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht den Vorstoß kritisch. Für ihn lenkt die Diskussion von den eigentlichen Wachstumsbremsen ab. Nicht zu wenig Arbeitstage, sondern strukturelle Hürden seien das Problem.

Zu den größten Produktivitätskillern zählen Experten:
* Überbordende Bürokratie, die Ressourcen in Verwaltung statt Wertschöpfung bindet.
* Veraltete Infrastruktur, die Logistik und Digitalisierung ausbremst.
* Eine Digitalisierungslücke, besonders bei KI, im internationalen Vergleich.

Die Lösung liegt im „smarter arbeiten“

Fortschrittliche Unternehmen setzen nicht auf längere, sondern auf intelligentere Arbeit. Der Schlüssel heißt Personal Productivity. Aktuelle Daten aus der Tech-Branche zeigen: Der Einsatz von generativer KI und Automatisierung kann die Produktivität um zweistellige Prozentwerte steigern.

Diese Effizienzgewinne würden den Wegfall eines Feiertages bei weitem überkompensieren. Gleichzeitig warnen Arbeitsmediziner vor den Kosten durch Überlastung. Der volkswirtschaftliche Schaden durch krankheitsbedingte Ausfälle übersteigt den theoretischen Gewinn eines gestrichenen Feiertags deutlich.

Ein taktisches Manöver statt echter Politik?

Der internationale Vergleich mit Ländern wie der USA hinkt oft. Entscheidend ist die Produktivität pro Kopf. Länder wie Norwegen oder Luxemburg zeigen: Hoher Wohlstand ist auch mit vielen Erholungstagen möglich.

Marktbeobachter deuten den Vorstoß daher weniger als konkreten Gesetzesvorschlag. Vielmehr scheint es ein taktisches Manöver zu sein, um das Narrativ für anstehende Tarifverhandlungen und den Wahlkampf 2026 zu setzen. Die Botschaft: Wohlstand muss „erarbeitet“ werden.

Politisch ist eine Streichung von Feiertagen unwahrscheinlich. Der Widerstand wäre zu groß, der Nutzen zu umstritten. Stattdessen dürften flexible Modelle wie Vertrauensarbeitszeit an Bedeutung gewinnen. Die eigentliche Aufgabe bleibt: die Produktivität durch Investitionen in Bildung, Digitalisierung und den Abbau von Bürokratie zu entfesseln.

Anzeige

PS: Statt Feiertage zu streichen – arbeiten Sie smarter, nicht härter. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Tag in 25‑Minuten-Sprints strukturieren, Prioritäten setzen und Stress reduzieren, ohne auf Erholung zu verzichten. Das Gratis-E‑Book bietet sofort anwendbare Techniken für Berufstätige und Führungskräfte, die produktiver werden wollen. Jetzt Gratis-E-Book mit 7 Zeitmethoden sichern

@ boerse-global.de